Ein Leben im Scheinwerferlicht – davon träumen viele. Lichtplaner und Lichtplanerin sind mit ihrem Beruf ganz nah dran, denn sie entwerfen Beleuchtungskonzepte nach den Vorstellungen wechselnder Klienten und Klientinnen. Ob für ein Restaurant, eine Konzertbühne oder ein Museum: Jeder Raum lebt von guten Lichtverhältnissen, die Waren, Menschen oder Ausstellungsgegenstände buchstäblich ins rechte Licht rücken! Lichtplaner und Lichtplanerinnen, die auch als Lichtdesigner oder Lichtdesignerinnen bezeichnet werden können, stehen also zwischen Innenarchitektur und Elektrotechnik.
Verwandte Berufe sind Beleuchter bzw. Lichttechniker, Innenarchitektin, Innenausstatter, Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik, Elektroplaner und Meisterin für Veranstaltungstechnik.
Zuallererst geht ein Klientenwunsch im Büro des Lichtplaners ein: Zum Beispiel braucht eine neue Einkaufspassage ein Beleuchtungskonzept, das Fassade, Innenräume und die ausgelegten Waren in geeignetes Licht taucht. Der Lichtplaner führt dann ein Kundengespräch, um die individuellen Wünsche seines Klienten herauszuarbeiten. Dabei werden auch die finanziellen Mittel ausgelotet, mit denen geplant werden kann. An seinem Einsatzort verschafft sich ein Lichtplaner einen Überblick von den architektonischen und technischen Bedingungen der Räumlichkeit. Nur so können Feinheiten abgestimmt werden – etwa, wie viel Tageslicht vorhanden und welche Beleuchtungsstärke möglich ist, oder ob es reflektierende Flächen gibt, die bei der Lichtgestaltung beachtet werden müssen. Die Ausleuchtung muss dabei immer auch ökonomisch rentabel sein und wichtigen Umweltstandards gerecht werden. Auf Basis all dieser Parameter legt der Lichtplaner bzw. sein Büro dem Kunden ein Angebot vor.
Um lichtgestalterisch eine gutes Einkaufsatmosphäre zu erzeugen, berücksichtigen Lichtdesigner psychologische, soziale und emotionale Aspekte. Auch Arbeitsplätze wie Büros wollen so ausgeleuchtet sein, dass sich die Mitarbeiter wohl fühlen: Studien belegen, dass eine gute Ausleuchtung nicht nur die Laune, sondern sogar die Produktivität hebt! In Museen ist wieder, um eine möglichst effektvolle Inszenierung wertvoller Exponate gefragt. Und in einer Industriehalle geht es vor allem darum, mit einer umfassenden Ausleuchtung sichere Fertigungsprozesse zu garantieren. Die Anforderung an einen Lichtdesigner wechseln also von Einsatzort zu Einsatzort.
Am Schreibtisch erarbeiten die Planer Konzepte, die später vor Ort durch Techniker umgesetzt werden. Dabei erstellen sie Entwurfsskizzen mit Bleistift und Papier und optimieren die Beleuchtungsstärke mit digitalen Lichtberechnungsprogrammen. In der Regel obliegt ihnen auch die Überwachung der anschließenden Montage, die sie mit ihrem Kunden abschließen.
Lichtplanerinnen arbeiten in Betrieben für Lichtplanung oder Beleuchtungstechnik – hier können sie sich auch selbstständig machen und ein eigenes Unternehmen für Lichtdesign gründen. Auch Architekturbüros, Innenarchitekturbüros und Ingenieurbüros beschäftigen Lichtplanerinnen, um Kundenaufträge ganzheitlich, also ohne externe Beraterinnen, abschließen zu können. Weitere mögliche Arbeitgeber sind:
Lichtplaner oder Lichtdesigner sind keine geschützten Berufsbezeichnungen: Die Anforderungen, die jemand erfüllen muss, um sich Lichtplaner nennen zu dürfen, sind folglich nicht klar definiert. In der Tätigkeit als Lichtplaner kommen verschiedene Disziplinen zusammen, aus denen heraus sich ausgebildete Elektrotechniker, Graphiker, Architekten, Innenarchitekten und Ingenieure auf Lichtgestaltung spezialisieren können.
Ein beliebter Weg führt über die Elektrotechnik. Elektrotechniker wird man durch eine Ausbildung in Handwerk oder Industrie, etwa als:
Diese staatlich anerkannten Ausbildungsberufe finden dual im Betrieb und an der Berufsschule statt und nehmen dreieinhalb Jahre in Anspruch. Voraussetzung ist in der Regel mindestens ein Realschulabschluss. Insgesamt existieren in Deutschland allein 44 Ausbildungsberufe in der Elektrotechnik! Daran anschließend lässt sich die Weiterbildung zum staatlich geprüften Elektrotechniker absolvieren: Diese findet dual in Betrieb und Fachhochschule statt und dauert noch einmal zwei Jahre.
Bereits seit 1983 wird Elektrotechnik und Informationstechnik auch als Studium an Universitäten und Fachhochschulen angeboten, das mit einem Diplom bzw. Bachelor- oder Mastertitel abschließt. Auch spezialisierte Studiengänge rund um das Thema Lichtgestaltung sind inzwischen möglich: Das Fach Lighting Design lässt sich nicht nur in Präsenz an Hochschulen, sondern auch als Fernstudium und damit berufsbegleitend studieren. Obendrein stellen private Anbieter Zertifikate als Zusatzqualifikationen aus, die eine mehrtägige Weiterbildung in Seminarform zum Fachplaner Licht beglaubigen.
Lichtplanerinnen stehen oft in Kontakt zu anderen Menschen, seien es Klientinnen oder ihre Teamkolleginnen, mit denen sie gemeinsam an Konzepten arbeiten. Hier sind Kommunikationsstärke und Teamgeist gefragt! Räumliches Denken ist für sie genauso selbstverständlich wie ein ökonomisches und ökologisches Bewusstsein. Der Beruf vereint technische und kreativen Anforderungen: Nur wer beidem gewachsen ist, kann als Lichtdesignerin Ideen umsetzen.
In ihrer Gestaltungsfreude ist die Lichtplanerin ebenfalls keine Einzelkämpferin, sondern fühlt sich in die Bedürfnisse ihrer Klientinnen ein. Viel Empathie benötigen Lichtdesignerinnen außerdem, um einen Raum so auszuleuchten, dass er von verschiedensten Zielgruppen gerne besucht wird.