Eine falsch gestellte Gehaltsforderung kann für eine Bewerbung schnell das vorzeitige Ende bedeuten. Dabei muss die Forderung nach dem künftigen Gehalt nicht immer zu hoch angesetzt sein, wie man meistens vermutet. Auch eine, vermutlich aus Unsicherheit oder Angst motivierte, zu niedrig angesetzte Gehaltserwartung kann das vorzeitige Aus bei der Bewerbung bedeuten.
Wer zu viel verlangt, muss sich darüber im Klaren sein, dass seine Forderung nur dann gerecht ist, wenn er entsprechende Leistungen erbringen kann. Dazu zählt nicht nur die fachliche Ausbildung, sondern auch die dazugehörige berufliche Erfahrung samt Referenzen. Berufliche Erfahrung erwirbt man sich entweder im Berufsleben nach der Ausbildung oder, falls man ein Hochschulstudium anstrebt, durch ein Studium begleitendes Praktikum. Viele Unternehmer betrachten das Sammeln beruflicher Erfahrungen neben dem Studium als eine unerlässliche Referenz. Zeigt sie doch die Begabung des Bewerbers, neben der Ausbildung noch Zeit für das Sammeln beruflicher Erfahrungen zu haben. Umgekehrt gibt es dem Bewerber das nötige Selbstbewusstsein für die Gehaltsverhandlung.
Wer hingegen seinen Gehaltswunsch zu niedrig ansetzt, bewirkt bei der Gegenseite unter Umständen Skepsis. Anstatt sich über einen qualifizierten und preiswerten Mitarbeiter zu freuen, könnte der künftige Chef Zweifel an dem Bewerber bekommen. Auch wenn der Bewerber Referenzen vorweisen kann, werden diese Zweifel unter Umständen nicht ausgeräumt. Gewiss, jeder Chef zahlt freiwillig nicht mehr als er muss, doch, wer sich zu billig anbietet, erntet dafür nicht unbedingt Zustimmung. Eine weitere Gefahr könnte darin liegen, dass der künftige Chef denkt, dass der Bewerber sofort den Arbeitgeber wechselt, sobald er ein besseres Angebot erhält.
Wer Berufsanfänger ist, sollte die unumwunden vorbringen. Hier heißt es Erfahrung sammeln und sich zu Beginn mit einem niedrigen Gehalt zufriedenzugeben.
Besser hingegen ist die Ausgangssituation für Bewerber mit Berufserfahrung. Dank der Berufserfahrung kann der Bewerber seine Bewerbung umfassend vorbereiten. Seinen Wunsch nach seinem Traumgehalt kann man auch dadurch festigen, indem man seinen künftigen Arbeitgeber erkennen lässt, dass man sich aktiv im Unternehmen beteiligen möchte. Das macht die Gehaltsforderung plausibel und stellt den Bewerber in ein günstiges Licht.
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