Das Wort „Gehaltsliste“ erscheint immer mal wieder in der aktuellen Presse, meistens in einem sehr reißerischen Zusammenhang mit prominenten Personen des öffentlichen Interesses und den dazugehörigen Verdiensten. Doch wozu dient eine Gehaltsliste und ist sie wirklich aussagekräftig?
Eine Gehaltsliste ist fachlich gesehen eine Statistik, in der nachzulesen ist, wie viel Geld Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in den unterschiedlichsten Branchen durchschnittlich in Deutschland verdienen. Unterschieden wird bei einer solchen Liste nach Alter der Arbeitnehmer, nach ihrer Betriebszugehörigkeit und nach der Art und dem Abschluss einer beruflichen Ausbildung. Solche Listen werden kostenfrei im Internet zur Verfügung gestellt.
Arbeitnehmer haben die Möglichkeit mit diesen Gehaltslisten ihr Gehalt zu überprüfen. Solche Listen dienen dem Vergleich. Arbeitnehmer können herausfinden, ob das gezahlte Gehalt angemessen ist, ob sie branchentypisch bezahlt werden oder ob sie über- oder unterbezahlt sind. Bei der Jobsuche erweisen sich Gehaltslisten als hilfreiches Werkzeug, so kann der suchende Arbeitnehmer gleich mit der richtigen Gehaltsforderung in das Vorstellungsgespräch gehen. Das fördert das Selbstbewusstsein und den fairen und ehrlichen Austausch mit dem zukünftigen Arbeitgeber.
Gerade neu eingestellte Mitarbeiter erhalten so die Sicherheit, für Ihre Arbeitsleistung leistungsgerecht und fair bezahlt zu werden. Das trägt zum Arbeitsklima und zur allgemeinen Motivation bei.
Für Arbeitgeber sind Gehaltslisten ein gutes Mittel, um eine richtige Einstufung bei den jeweiligen Mitarbeitern durchzuführen. Der Arbeitgeber weiß auf den ersten Blick, in welche Gehaltsgruppe er seinen neuen Mitarbeiter einstufen kann. Anhand der Liste erhält er alle relevanten Daten zur durchschnittlichen Bezahlung in seiner Branche. So ist sichergestellt, dass die Mitarbeiter weder über- noch unterbezahlt sind. Das wirkt sich nachhaltig positiv auf das Arbeitsklima aus und fördert die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber, Mitarbeiter und Kollegen.
Gewerkschaften können Gehaltslisten nutzen, um auf Missstände aufmerksam zu machen wie Niedriglöhne oder überzogenen Spitzengehälter von zum Beispiel Managern.