Ihr Chef versucht, Sie mit dieser Taktik zu disziplinieren. Nach dem Motto: Nicht die Einzelleistung ist entscheidend, sondern das Gesamtergebnis aller Mitarbeiter. Ohne den besonderen Stellenwert individueller Leistung aber lässt sich eine Gehaltserhöhung nicht rechtfertigen.
"Heute Sie, und morgen verlangt die halbe Abteilung eine Gehaltserhöhung."
Sie können den versteckten Vorwurf, Sie würden Ihre Gehaltserhöhung hinausposaunen, offen legen (Übersetzer-Technik): "Daraus entnehme ich, Sie befürchten, ich könnte im Kollegenkreis über vertrauliche Dinge wie Gehalt reden?" Oder Sie antworten ganz sachlich: "Das glaube ich nicht. Erstens erzähle ich den Kollegen nicht von diesem Gespräch, und zweitens dürfte kaum einer von ihnen so gute Argumente wie ich haben."
"Ich habe gerade die Gehaltserhöhung für einen Kollegen von Ihnen abgelehnt, da kann ich Sie jetzt nicht bevorzugt behandeln."
Lassen Sie sich keine Vergleiche aufdrängen. Wer mehr leistet, sollte auch mehr Geld kriegen. Es empfiehlt sich allerdings, auf diesen Punkt hinzuweisen, ohne die eigenen Kollegen herabzusetzen. Ihre Antwort sollte lauten: "Ich kann Ihnen versichern, dass ich über unsere Vereinbarung Stillschweigen bewahren werde. Im Übrigen möchte ich nur über meine Leistung sprechen." Machen Sie deutlich, dass sich Ihr Anliegen nicht auf die anderen Kollegen übertragen lässt, und dass Sie natürlich absolutes Stillschweigen über das Gespräch wahren werden. Zeigen Sie, dass sich der Vorgesetzte auf Sie verlassen kann, dass Sie verschwiegen sind.
"Dann wollen auch Ihre Kollegen mehr Geld."
Lassen Sie sich nicht gegeneinander ausspielen. Jeder hat das Recht, sein Gehalt selbst auszuhandeln. Versprechen Sie, nicht darüber zu reden.