Mit dieser Taktik spielen Personalverantwortliche oder Vorgesetzte auf Zeit. In der Hoffnung, dass der Mitarbeiter seinen Gehaltswunsch irgendwann vergisst, wird das Angebot gemacht, zu einem späteren Zeitpunkt über eine Gehaltserhöhung zu sprechen.
Sie haben verschiedene Möglichkeiten, sich zu wehren. Sie können argumentieren, dass Sie eigentlich schon vor einigen Monaten um eine Gehaltserhöhung bitten wollten, doch noch eine weitere herausragende Leistung erbringen wollten, um noch bessere Argumente zu haben. Wenn auch das nichts bringt, setzen Sie auf jeden Fall einen Termin durch, an dem das Gehaltsgespräch dann geführt wird. Dieser Termin sollte jedoch nicht allzu weit in der Zukunft liegen.
"Die Kassen sind leer. Sie wissen doch, wir haben im Moment wenig Geld."
Das mag durchaus möglich sein, der Blick in die aktuelle Unternehmensbilanz hat Ihnen aber gezeigt, dass es solide Gewinne erwirtschaftet hat, woran Sie Ihren Anteil hatten. Weisen Sie ruhig und gelassen darauf hin. Informieren Sie sich also im Vorfeld gründlich, wie gut oder schlecht Ihr Unternehmen tatsächlich da steht und verweisen Sie auf die Umsatzsteigerung/die Erfolge gegen den negativen Trend, die Sie, Ihre Abteilung oder Ihr Team möglicherweise selbst erzielt haben. Wenn Ihr Arbeitgeber tatsächlich Schwierigkeiten hat, dann fragen Sie, welche Strategien die Unternehmensführung verfolgt und vereinbaren Sie einen Zeitpunkt, bis wann diese Phase beendet sein soll, um das Gespräch dann fortzusetzen.
"Wir sollten das Gespräch um ein Jahr verschieben, fragen Sie dann noch einmal nach."
Man möchte Sie offensichtlich hinhalten. Sie könnten argumentieren, dass Sie eigentlich vorhatten, schon im vergangenen Jahr nach einer Gehaltserhöhung zu fragen. Da jedoch noch zwei Abschlüsse von gewinnträchtigen Projekten ausstanden, haben Sie gewartet, bis Sie auch diese Erfolge vorweisen konnten. Deshalb möchten Sie nicht noch ein weiteres Jahr warten. Das klingt logisch und zeigt, dass man Sie so schnell nicht abspeisen kann.
"Schauen wir mal, wie Sie sich in der Probezeit bewähren. Danach lässt sich leichter eine Regelung finden."
Eine gute Reaktion darauf wäre: "Ich wäre bereit, Ihnen entgegenzukommen. Für die Probezeit könnte ich das von Ihnen vorgeschlagene Gehalt akzeptieren. Eine Gehaltssteigerung nach der Probezeit müsste aber schriftlich fixiert werden."
"In unserer Krise wäre das ein falsches Signal."
Gehen Sie in die Offensive: "In Krisenzeiten sollte man gerade in gute Kräfte investieren, um das Tal zu verlassen."
"Gut, dass Sie es ansprechen, ... ich bin gerade dabei, die gesamte Vergütungssystematik der Abteilung zu überarbeiten. Sagen Sie, was macht eigentlich das Projekt xy?"
Lassen Sie sich nicht von Ihrem eigentlichen Anliegen ablenken. Gehen Sie also kurz auf die Frage ein und schwenken dann wieder zu Ihrem eigentlichen Thema zurück.
"Eine Gehaltserhöhung ist bei unserem Budget nicht drin."
Cool bleiben, konkret nachfragen: "Wie entwickelt sich das Budget denn?" Durch kompetentes Nachhaken sammeln Sie Pluspunkte.