Nur in wenigen Berufen muss das Gehalt offengelegt werden. In Deutschland ist das Thema Lohn immer noch ein Tabu. Doch vor wenigen Tagen wurde in Schleswig-Holstein beschlossen, dass Angestellte von Stadtwerken und Sparkassen Transparenz zeigen müssen.
Die Landesregierung Schleswig-Holsteins beschloss, dass öffentliche Betriebe, Sparkassen und andere Firmen mit öffentlicher Beteiligung die Gehälter der Geschäftsführung und der Mitglieder von Aufsichtsgremien offenlegen müssen. Allerdings gilt das Vergütungsoffenlegungsgesetz nicht für Altverträge, sondern nur für neue Verträge.
Bei Dax-Unternehmen ist es mittlerweile üblich, die Gehälter offenzulegen. Ansonsten bleibt Transparenz eine allgemeine Forderung, die bisher von wenigen Ausnahmen erfüllt wird.
Die Grünen in Nordrhein-Westfalen gingen 2013 mit gutem Beispiel voran. Auf der Homepage der Partei sind die Einkünfte samt Nebeneinkünften aufgelistet. Dort kann jeder Interessent sehen, was die Spitzenfunktionäre verdienen.
Auf den Webseiten anderer Parteien sucht man vergeblich nach offengelegten Einkünften der Parteimitglieder.
In Deutschland ist das Thema Gehalt immer noch ein Tabuthema. Viele fordern Transparenz, aber kaum jemand will davon betroffen sein. Neid ist ein Grund, weshalb sich viele Menschen gegen eine Offenlegung ihrer Einkommen entscheiden. Dabei könnte Transparenz dafür sorgen, dass es keine Gehaltsunterschiede mehr zwischen Mann und Frau gäbe. Es bleibt abzuwarten, ob und wann ein Gesetz verabschiedet wird, sodass jeder Berufstätige sein Einkommen offenlegen muss.