Verdienstbescheinigung: lästig oder nützlich? Wer einen Kredit aufnehmen oder ein Haus auf Rate kaufen möchte, muss meistens eine Verdienstbescheinigung vorlegen. Dabei handelt es sich um einen Schrieb des Arbeitgebers über das Einkommen des Arbeitnehmers. Oftmals benötigt man diesen Nachweis auch beim Abschluss eines Mietvertrages, für Rentenbescheide oder bei der Abrechnung von Wertpapieren.
Lediglich die Zusage des Kunden, der die Wohnung mieten, den Kredit aufnehmen oder das Haus kaufen möchte, reicht meistens nicht, da sich das Institut versichern möchte, dass der Kunde auch zahlen kann. Das mag auf den ersten Blick für den Arbeitnehmer lästig sein, dennoch bekommt man auch für sich die Sicherheit, den Kredit auch wirklich abbezahlen zu können.
Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, in die Versicherungskarte die Verdienstbescheinigung einzutragen, nachdem das Arbeitsverhältnis beendet ist oder nach Abschluss eines Kalenderjahres. Darin enthalten sind die Arbeitszeiten und der Verdienst sowie alle Einkünfte, die sozialversicherungspflichtig sind. Wer also selbst einen Einblick in diese Faktoren gewinnen möchte, kann dies durch die Verdienstbescheinigung tun.
Was nützt einem Selbst die Übersicht der Verdienste und Einkünfte? Vor allem bekommt man eine Übersicht, wie viel man tatsächlich verdient hat. Nun kann man zum Beispiel einen Gehaltsvergleich machen oder das Nettoeinkommen ausrechnen. Diese Faktoren geben Auskunft darüber, wie hoch die Abgaben sind und welche Verdienstmöglichkeiten man hat.
Wer auf der sicheren Seite sein möchte, sollte nicht nur die eigene Verdienstbescheinigung beobachten, sondern auch die Entwicklung der eigenen Branche. Steht es zum Beispiel gut um die Branche, so kann man bei entsprechender Leistung auf eine Gehaltserhöhung spekulieren. Steht es eher schlecht, so muss man sich überlegen, ob man mit der gleichen Berufsausbildung auch in einer anderen Branche arbeiten könnte oder welche zusätzlichen Qualifikationen notwendig wären, wenn man den Beruf wechseln würde, um ein höheres Gehalt zu bekommen.
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