Natürlich ist es für Angestellte immer ein Vorteil, mehr Gehalt zu bekommen. So kommen sie finanziell besser über die Runden und können sich das ein oder andere Extra erlauben. Dies gilt allerdings nur für Gehaltserhöhungen, die deutlich über der Inflationsrate liegen. In Krisenzeiten oder in Unternehmen, die mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, ist es durchaus auch üblich, entweder gar keine oder nur eine sehr niedrige Erhöhung der Gehälter vorzunehmen. Dies führt zwangsläufig zu einem realen Kaufkraftverlust, weil die Preise in stärkerem Umfang steigen als die Gehälter. Wenn die Gehaltserhöhung nicht mindestens die Inflationsrate ausgleicht, verliert das Gehalt real an Wert. Tatsächlich ist es völlig legitim in Verhandlungen mit dem Arbeitgeber über die Höhe des Gehalts das Argument des Inflationsausgleichs vorzubringen. Wer jedoch deutlich mehr als einen bloßen Ausgleich des Kaufkraftverlusts in Form einer Gehaltserhöhung erhalten möchte, muss sich genau überlegen, wie er seinem Chef diesen Wunsch vorträgt, damit er Erfolg hat.
Alle Angestellten, die im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gute Leistungen gezeigt haben, besitzen eine gute Ausgangsbasis, um ein höheres Gehalt zu verlangen. Sie sollten als Vorbereitung für die Gehaltsverhandlungen aus diesem Grund genau überlegen, welche Verdienste in diesem Zusammenhang erwähnenswert sind. In Frage kommen zum Beispiel viele freiwillig geleistete und unbezahlte Überstunden oder auch die Übernahme von mehr Verantwortung in ihrer Abteilung. Wer im Vertrieb beschäftigt ist, kann aufgrund steigender Absatzzahlen oder der Gewinnung eines wichtigen Neukunden um eine Anhebung seines Gehalts bitten.
Wenn dies alles nicht fruchtet, besteht die Möglichkeit, dass der Chef zumindest der Vereinbarung einer Bonus- oder Tantiemezahlung für das nächste Jahr zustimmt, wenn bestimmte Zielvorgaben erreicht sind. Als Zielgrößen eignen sich sowohl quantifizierbare Sachverhalte, wie zum Beispiel die Abarbeitung einer bestimmten Anzahl von Aufträgen, als auch andere zu erfüllende Erwartungen, wie zum Beispiel die deutliche Verbesserung der Business-Englisch Kenntnisse. Aufgrund der engen Verbindung von Leistung und Gehaltserhöhung zeigen sich hier viele Chefs verhandlungsbereiter.
Bei allen Gesprächen über mögliche Gehaltserhöhungen sollte die Aussage, Leistung muss sich auch lohnen und entsprechend honoriert werden, so oder in anderer Form fallen. Eine Selbstverständlichkeit stellt eine Gehaltserhöhung nach einer Beförderung dar. Hier sind Gehaltssprünge von 30 Prozent und mehr durchaus üblich. Oftmals wird allerdings im Vorfeld einer Beförderung nicht explizit über eine Anhebung des Gehalts gesprochen. Wenn die erste Gehaltsabrechnung nach der Beförderung enttäuschend ist, sollte man als Betroffener sofort das Gespräch mit der Geschäftsleitung suchen, um dann gemeinsam ein der neuen Position angemessenes Gehalt festzulegen.
Weiterführende Infos zum Thema:Gehaltserhöhung nach der Probezeit - So verhandelst Du richtig!
Inflationsrate – Nicht vergessen bei Ihrer Gehaltserhöhung
In diesen 10 Fällen ist eine Gehaltserhöhung gerechtfertigt
Geldwerter Vorteil - 10 Möglichkeiten für die Gehaltserhöhung