Vermögenswirksame Leistung bezeichnet man einen durch die Tarifverträge bestimmten Betrag, den ein Arbeitgeber einem Arbeitnehmer auf ein besonderes Anlagekonto zahlt. Die einzelnen Tarifverträge sehen dabei sehr unterschiedlich hohe Beträge vor, in manchen Branchen fordert die Tarifvereinbarung auch eine Zuzahlung vom Arbeitnehmer. Die vermögenswirksame Leistung gilt aber in jedem Fall als - auch einkommenssteuerpflichtiger - Gehaltsbestandteil des Arbeitnehmers.
Der Staat hat besondere langfristige Sparformen bestimmt, innerhalb derer er die vermögenswirksame Leistung auch durch einen Zuschuss fördert. Diese Sparverträge haben eine bestimmte Laufzeit, in der Regel meist sieben Jahre, die gesetzlich geregelten Zuzahlungen des Staates sind im Einzelnen im Gesetz über die Arbeitnehmersparzulage (ANSpZ) geregelt. Der Staat hat sich damit verpflichtet, den Vermögensaufbau von Arbeitnehmern zu fördern und zu unterstützen. Kein Geschenk ganz ohne Hintergedanken also.
In manchen Branchen, wie beispielsweise in der Holz- und Kunststoff verarbeitenden Industrie, gibt es keine eigene tarifliche Regelung mehr über für den Arbeitgeber verpflichtende vermögenswirksame Leistungen, sondern nur mehr einen gesamten Tarifvertrag Altersvorsorge. Dieser enthält auch die früheren tariflich eigens geregelten vermögenswirksamen Leistungen und ein gestaffeltes Zuschuss-Modell, je nachdem, welche Art der Anlage für die Altersvorsorge oder den Vermögensaufbau verwendet wird.
Der Trend geht allerdings dazu, von der reinen vermögenswirksamen Leistung nur noch zu einer staatlich geförderten Altersvorsorge überzugehen. Die rein dem Vermögensaufbau dienenden Sparformen und –ziele werden in vielen Branchen bereits nicht mehr staatlich gefördert – das Geld vom Arbeitgeber muss zweckgebunden zur Altersvorsorge verwendet werden.