Ein Application-Manager bzw. eine Application-Managerin ist im IT-Bereich beschäftigt und kümmert sich dort um informationstechnologische Anwendungen, die Unternehmen beispielsweise in der Produktion oder anderen businessrelevanten Bereichen nutzen. In der Regel spezialisieren sie sich auf zwei bis drei Anwendungen, für die sie dann absolute Experten sind.
Ein Application-Manager, mitunter auch Anwendungsbetreuer genannt, kümmert sich auf zwei Ebenen um die Applikationen seiner Kunden – der Applikationsentwicklung und dem Applikationsbetrieb. In der Phase der Applikationsentwicklung geht es zunächst darum, gemeinsam mit dem Kunden die Anforderungen an das Programm zu definieren. Auf dieser Basis finden dann der Entwurf, die Entwicklung und die Implementierung der App statt. Mit der Auslieferung der Software beginnt die zweite Phase: Jetzt geht es um Einführung, Betrieb und Optimierung. Gelegentlich übernimmt der Application-Manager auch die Schulung der Mitarbeiter und Kunden, die in Zukunft mit dem Programm arbeiten müssen. Während der anschließenden Nutzung geht es auch stets darum, Schwachstellen zu identifizieren und diese auszubessern. Zudem müssen neue Anforderungen des Kunden berücksichtigt und wenn möglich integriert werden.
Der Betrieb der Applikation selbst beinhaltet auch die Verpflichtung, den Kunden bei Problemen zu unterstützen. Der Umfang der Unterstützung hängt vom vereinbarten Service Level Agreement (SLA) ab. So kann es bei Applikationen, die z. B. für eine reibungslose Produktion in der Industrie unverzichtbar sind, eine 24/7-Rufbereitschaft (also rund um die Uhr, an jedem Tag des Jahres) geben, die durch einen oder mehrere Applikation Manager abgedeckt wird.
Selten arbeiten Application-Manager direkt in den Firmen, in der das Programm, für das sie zuständig sind, verwendet wird. Die meisten Unternehmen haben diesen Aufgabenbereich ausgelagert. Dementsprechend arbeitet ein Großteil der Application-Manager bei IT-Dienstleistern, wie IT-Agenturen oder IT-Beratungen. Auch Software-Unternehmen beschäftigen Personen in dieser Position. In diesem Fall sind sie Experten für die eigenen Produkte. Zudem bieten auch Freiberufler Unternehmen ihre Dienste an und betreuen diese bezüglich der Anwendungen, auf die sie sich spezialisiert haben.
Da es sich beim Application-Manager um eine gehobene IT-Position handelt, haben Angehörige dieser Berufsgruppe in aller Regel ein abgeschlossenes Studium. Neben der eher allgemeinen Studienrichtung Informatik eignen sich vor allem Studiengänge wie IT-Management oder Wirtschaftsinformatik als akademischer Einstieg in dieses Berufsfeld. Aber auch diverse Ingenieurwissenschaften können eine passende Ausbildung darstellen.
Wichtiger als die Studienrichtung ist für Application-Manager die gesammelte Berufserfahrung. Häufig wechseln ehemalige IT-Berater, auch IT-Consultants genannt, nach einigen Jahren ins Application-Management. Dort können sie nicht nur ihr Fachwissen noch effektiver einsetzen, sie haben auch den Vorteil, einen deutlich größeren Teil ihrer Aufgaben von ihrem Stammarbeitsplatz aus erledigen zu können. Application-Manager kommunizieren mit dem Kunden meist per E-Mail, Chat oder Telefon und müssen nicht so häufig beim Auftraggeber vor Ort sein, wie IT-Berater. Dementsprechend sinkt die Reisezeit durch einen Wechsel von der Beratung ins Anwendungsmanagement deutlich.