Nicht nur in Wohnhäusern, sondern auch in Büros und öffentlichen Gebäuden sind die meisten Badezimmer und Küchen gefliest. Als Fachleute für Plattenbeläge organisieren Fliesenlegermeister und Fliesenlegermeisterinnen (offiziell auch Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister und -Meisterinnen genannt) sämtliche Arbeitsschritte, die notwendig sind, um geflieste Böden und Flächen zu gestalten.
Ein wichtiger Bestandteil der Tätigkeiten eines Fliesenlegermeisters ist die Koordination der Arbeitsabläufe in Fliesenleger- und Ausbaubetrieben. Hierfür delegiert er die anfallenden Aufgaben, leitet die Fachkräfte an und bildet Lehrlinge als handwerklichen Nachwuchs aus. Vor allem bei fachlich anspruchsvollen Arbeiten oder besonderen Kunden wird ein Fliesenlegermeister selbst praktisch tätig. Er gestaltet Fliesen- und Mosaikbeläge, fertigt Verlegepläne an und überwacht die termin- und fachgerechte Ausführung von Fliesen-, Platten- und Mosaikverlegungen und Arbeiten im Innenausbau wie dem Einbau von Trennwänden.
Darüber hinaus sind Fliesenlegermeister vor allem für kaufmännische und verwaltende Tätigkeiten zuständig. Sie verhandeln Vertragsbedingungen mit Lieferanten, kalkulieren Angebote und übernehmen die betriebsbezogene Korrespondenz. Kunden beraten sie beispielsweise hinsichtlich der Bodengestaltung. Fliesenlegermeister ermitteln, wie viel Material für konkrete Aufträge benötigt wird, und sorgen dafür, dass es entsprechend beschafft wird. Außerdem erstellen sie Abrechnungen nach Verlegeplänen und Leistungsunterlagen. Führen Fliesenlegermeister selbstständig einen Betrieb, so sind sie außerdem für die Entwicklung der betrieblichen Grundsätze, die Personalauswahl und die Kontrolle des wirtschaftlichen Erfolgs des Unternehmens zuständig.
Fliesenlegermeisterinnen arbeiten in Betrieben des Ausbaugewerbes oder der Natursteinbearbeitung und -verarbeitung. Auch Unternehmen des Fassadenbaus oder des Tiefbaus sind mögliche Einsatzorte für Fliesenlegermeisterinnen. Sie können entweder angestellt oder selbstständig tätig sein.
Bei dem Beruf der Fliesenlegermeisterin handelt es sich um eine berufliche Weiterbildung, die durch eine bundesweit einheitliche Meisterprüfung abgeschlossen wird. Um an dieser teilnehmen zu können, muss eine angehende Fliesenlegermeisterin zwar keinen Lehrgang besuchen, aber eine Gesellen- bzw. Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf vorweisen können. Der Beruf der Fliesenlegerin eignet sich beispielsweise als beste Grundlage für die Meisterweiterbildung. Die Selbstständigkeit in diesem Beruf erfordert die bestandene Meisterprüfung als Fliesenlegermeisterin als sogenannten Großen Befähigungsnachweis. Dieser Umstand wird auch als Meisterzwang bezeichnet.
Fliesenlegermeister sind bestenfalls wahre Organisationstalente, die einen Betrieb mit Durchsetzungsvermögen führen. Sozialkompetenz, Führungsqualitäten und pädagogisches Verständnis nutzen sie in der betrieblichen Ausbildung. Sie sind körperlich belastbar und verfügen über handwerkliches Geschick, denn beides ist Voraussetzung in dem Beruf. Gegebenenfalls arbeiten sie im Schichtbetrieb – in diesem Fall sollten sie flexibel sein. Auch ein Führerschein der Klasse B oder sogar für größere Lkw kann von Fliesenlegermeistern gefordert werden, um zu Baustellen fahren zu können.