Generalist bzw. Generalistin ist keine Berufsbezeichnung im eigentlichen Sinne. Die Bedeutung dieser Bezeichnung im beruflichen Zusammenhang wird deutlicher, wenn man einen Blick auf die allgemeine Bedeutung dieses Wortes wirft. Ein Generalist ist jemand, der viele verschiedene Dinge beherrscht, der vielseitig gebildet und vielseitig einsetzbar ist. Mit anderen Worten könnte man ihn auch als Allrounder, Alleskönner oder Universalist bezeichnen.
Der allgemeinen Definition entsprechend ist ein Generalist im beruflichen Umfeld jemand, der vielfältige Aufgaben übernehmen kann, sich nicht nur tagein, tagaus mit denselben Inhalten beschäftigt und dessen Fähigkeiten dem Arbeitgeber an unterschiedlichen Stellen zugutekommen. Man wird jedoch selten jemanden finden, der offiziell als Generalist angestellt ist. Einzig im Personalbereich werden unter der Bezeichnung HR-Generalist oder Human Resources Generalist regelmäßig namentlich diese Allrounder gesucht. Eher unüblich, aber dennoch möglich ist, dass gelegentlich beispielsweise auch mal ein Financial Generalist, ein Datacenter Generalist, ein SAP-Generalist oder ein Asset Sales Generalist gesucht wird.
Selten gesucht und dennoch gefragt
Generalisten sind in vielen Branchen und Fachrichtungen sehr gefragt, auch wenn sie selten explizit gesucht werden. Die breite Ausbildung versetzt sie in die Lage, besonders vielfältige Aufgabenbereiche wahrzunehmen, sich einen Überblick über verschiedene Aspekte zu verschaffen und dadurch Zusammenhänge zu erkennen. Sie sind oftmals fähig, Wissen zu vernetzen und so unterschiedliche Prozesse und Abläufe zu verbinden. Man könnte sogar so weit gehen, dass dieses umfassende Verständnis von betrieblichen Abläufen aller Art den Generalisten für Führungsaufgaben prädestiniert. Dies gilt nicht nur für Unternehmen aller Branchen in der Privatwirtschaft, sondern auch für Behörden und andere öffentliche Einrichtungen.
Generalist kann man schwerlich gezielt und geplant werden, zumindest gibt es keinen geregelten Ausbildungsweg dafür. Man kann jedoch ein paar Dinge berücksichtigen, die hilfreich sein dürften: Wer anstrebt, ein gefragter Generalist zu werden, sollte sich bei der Wahl des Studienfachs nicht zu sehr spezialisieren. Vielmehr kommt es darauf an, einen möglichst großen Überblick zu erhalten. Dies kann auch durch die Wahl von Nebenfächern realisiert werden, die einen anderen Fachbereich als das Hauptfach abdecken. Auch verschiedene Schwerpunkte im Bachelor- und im Masterstudium haben einen ähnlichen Effekt. Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass es durchaus zahlreiche Personaler und Führungspersonen gibt, die dies unter Umständen als Inkonsequenz oder mangelnde Zielstrebigkeit werten. Hier sollte man besser passende Argumente und Begründungen in der Hinterhand haben.
Generalisten und Generalistinnen sollten in jedem Fall den Willen und den Ehrgeiz haben, immer über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Dabei ist es auch wünschenswert, dass sie mehrere Fremdsprachen lernen und kulturelle Interessen entwickeln.