Materialwissenschaftler und Materialwissenschaftlerinnen (bzw. Ingenieure und Ingenieurinnen für Materialwissenschaft oder Materialingenieure und Materialingenieurinnen) übernehmen organisatorische und leitende Aufgaben im Bereich der Material- und Werkstoffkunde. Unter anderem entwickeln sie Materialien, leiten deren Produktion und stellen die Qualität sicher. Die entwickelten Materialien werden beispielsweise in der Medizintechnik oder bei der Herstellung von wasserabweisender Kleidung eingesetzt.
Die hauptsächliche Aufgabe eines Materialwissenschaftlers besteht darin, verschiedenste Materialien aus Metall, Halbleitern oder Polymeren zu entwickeln. Außerdem arbeitet er an neuen Techniken zur Beschichtung oder Verbindung von Materialien. Zunächst modelliert er eine neue Entwicklung am Computer und testet mithilfe von Simulationen, wie sie sich unter verschiedenen äußeren Bedingungen wie Wärme oder Nässe verhält. Nach Abschluss der Entwicklungsphase übernimmt er die Leitung der Produktion sowie die Qualitätssicherung. Auch die Entwicklung von neuen oder verbesserten Produktionsabläufen gehört zum Arbeitsalltag eines Materialwissenschaftlers, genau wie die Optimierung der einzelnen Arbeitsprozesse.
Die fertigen Materialien können unter anderem für die Herstellung von künstlichen Hüftgelenken oder Herzklappen verwendet werden. Der Materialwissenschaftler arbeitet stets daran, die Materialien zu verbessern, und führt regelmäßige Tests und Prüfungen durch. Sein Ziel ist es, günstigere, umweltfreundlichere oder energiesparendere Materialien zu entwickeln.
In diesem Beruf spielt die Sicherheit am Arbeitsplatz eine wichtige Rolle. Bei der Arbeit in Laboren und im Bereich der Produktion tragen sowohl Materialwissenschaftler als auch ihre Mitarbeiter Schutzkleidung in Form von Kitteln, Einweghandschuhen und Schutzbrillen.
Bei einer Tätigkeit im Bereich der Lehre und Forschung bestehen die hauptsächlichen Aufgaben darin, Seminare und Vorlesungen abzuhalten und an Forschungsprojekten zu arbeiten.
Ingenieure für Materialwissenschaft finden vor allem in Unternehmen der Elektroindustrie und des Maschinenbaus eine Anstellung. Sie arbeiten unter anderem bei Herstellern von elektrischen Anlagen und in Ingenieurbüros. Außerdem können sie in der Lehre und der Forschung sowie in der öffentlichen Verwaltung tätig sein.
Die Voraussetzung für eine Karriere als Materialingenieurin ist ein Studium der Materialwissenschaft oder Werkstoffwissenschaft.
Wer eine berufliche Weiterbildung anstrebt, kann sich durch ein weiterführendes Studium neue Perspektiven eröffnen. Dafür bieten sich neben den bereits erwähnten Studiengängen auch die folgenden an:
Eine anschließende Promotion ermöglicht eine wissenschaftliche Karriere an einer Hochschule. Für eine Tätigkeit als Hochschulprofessorin ist in der Regel eine zusätzliche Habilitation erforderlich.
Mithilfe von Anpassungsweiterbildungen können Materialwissenschaftlerinnen ihre beruflichen Kenntnisse in einzelnen Bereichen auffrischen oder vertiefen. Hierfür bieten sich unter anderem die folgenden Themenfelder an:
Wichtige Fähigkeiten für eine Karriere in diesem Beruf sind unter anderem Sorgfalt, naturwissenschaftliches Verständnis und analytisches Denken. Auch Kommunikationsstärke und Verhandlungsgeschick sind von großem Vorteil.