Frau mit Brille sitzt vor ihrem Laptop, schaut auf ihr Handy und tippt Zahlen in den Taschenrechner ein
Inhalt
Das Wichtigste in Kürze1. Zusätzliche Verantwortung2. Weiterbildung und Qualifikation3. Marktgerechte Vergütung4. Deine Leistungen und Erfolge5. Dank deiner Arbeit kann das Unternehmen Geld sparen6. Du lieferst schnelle und effiziente Arbeit7. Proaktives Arbeiten8. Erster Ansprechpartner für Kolleginnen und Kollegen9. Kolleg*innen verdienen unter denselben Voraussetzungen mehr als duWorauf es bei der Gehaltsverhandlung sonst noch ankommtWenn die Gehaltserhöhung ausbleibt ...Fazit: Gute Vorbereitung ist das A und OFAQ: Häufige Fragen zur Gehaltserhöhung

Das Thema Gehalt ist für viele Menschen heikel, doch es sollte kein Tabu sein. Wer gut arbeitet, Verantwortung übernimmt und zum Erfolg seines Unternehmens beiträgt, hat auch das Recht, eine angemessene Vergütung zu verlangen. Eine Gehaltserhöhung einzufordern ist keine unverschämte Bitte, sondern oft eine notwendige Anerkennung deiner Leistungen. Dieser Artikel zeigt dir die besten Argumente, um dein Anliegen selbstbewusst und sachlich zu begründen – und langfristig das Gehalt zu bekommen, das dir zusteht.

Das Wichtigste in Kürze

1. Zusätzliche Verantwortung

Wenn du in den letzten Monaten mehr Verantwortung übernommen hast – sei es durch die Leitung eines Teams, neue Projekte oder die Übernahme von Aufgaben anderer Kollegen –, sollte sich das auch in deinem Gehalt widerspiegeln.

Argumentationstipp: Stelle klar, welche zusätzlichen Aufgaben du übernimmst und welchen Mehrwert diese für das Unternehmen schaffen.

Beispiel: "Ich habe in den letzten sechs Monaten die Aufgaben eines Kollegen übernommen, der das Unternehmen verlassen hat, und dafür gesorgt, dass der Workflow nicht unterbrochen wurde."

2. Weiterbildung und Qualifikation

Wenn du in deine berufliche Entwicklung investierst, beispielsweise durch Fortbildungen oder Zusatzqualifikationen, erhöhst du deinen Wert für das Unternehmen. Das sollte sich auch in deinem Gehalt widerspiegeln.

Argumentationstipp: Erläutere, wie deine neu erworbenen Fähigkeiten das Unternehmen unterstützen.

Beispiel: "Durch meine Weiterbildung im Bereich Projektmanagement habe ich zusätzliche Kompetenzen erworben, die bereits erfolgreich in unseren Projekten umgesetzt werden."

3. Marktgerechte Vergütung

Ein weiterer Grund für eine Gehaltserhöhung ist, wenn dein aktuelles Einkommen nicht dem marktüblichen Gehalt für deine Position entspricht. Mit Berufserfahrung, Spezialisierungen oder Zertifikaten steigerst du deinen Marktwert – und das sollte sich in deiner Bezahlung widerspiegeln.

Argumentationstipp: Recherchiere Gehaltsbenchmarks für deine Branche und Position. Plattformen wie Gehaltsportale oder Netzwerke können dir dabei helfen. Mit dem Stepstone Gehaltsplaner kannst du so in wenigen Schritten deinen Marktwert ermitteln.

Beispiel: "Laut aktuellen Gehaltsstudien liegt die durchschnittliche Vergütung für meine Position bei etwa 15 % über meinem derzeitigen Gehalt."

4. Deine Leistungen und Erfolge

Ein überzeugender Grund für eine Gehaltserhöhung sind die Ergebnisse, die du in deinem Job geliefert hast. Hast du wichtige Projekte erfolgreich abgeschlossen, Prozesse verbessert oder neue Kunden gewonnen? Solche Leistungen rechtfertigen eine höhere Vergütung.

Argumentationstipp: Bereite konkrete Beispiele vor, die deinen Beitrag zum Unternehmenserfolg belegen. Zahlen, Daten und Fakten helfen dabei, deine Erfolge objektiv darzustellen.

Beispiel: "Im letzten Quartal konnte ich durch meine Initiative den Umsatz in unserem Bereich um 15 % steigern."

5. Dank deiner Arbeit kann das Unternehmen Geld sparen

Auch wenn du nicht im Verkauf tätig bist, kannst du mit Effizienz punkten. Hast du gute Preise mit Lieferanten ausgehandelt oder Verfahren eingeführt, die Arbeitsprozesse optimieren? Solche Einsparungen sind ein starkes Argument für eine Gehaltserhöhung.

Argumentationstipp: Zeige konkrete Einsparungen auf, die du dem Unternehmen ermöglicht hast. Führe Beispiele an, wie du Kosten gesenkt oder Prozesse optimiert hast, und verdeutliche den langfristigen Nutzen dieser Maßnahmen.

Beispiel: „Durch die Einführung eines neuen Tools konnte ich die Bearbeitungszeit für Anfragen um 30 % reduzieren und damit Kosten senken.“

6. Du lieferst schnelle und effiziente Arbeit

Du bewältigst mehr Arbeit in weniger Zeit als andere? Diese Effizienz steigert die Produktivität und trägt maßgeblich zum Erfolg von Projekten und zur Einhaltung von Deadlines bei.

Argumentationstipp: Hebe hervor, wie deine Produktivität die Ergebnisse des Teams oder der Abteilung verbessert hat. Nutze Zahlen oder Vergleiche, um zu zeigen, wie du durch dein Engagement Zeit und Ressourcen sparst.

Beispiel: „Dank meiner effizienten Arbeitsweise habe ich die Bearbeitung von Kundenanfragen im letzten Quartal um 25 % erhöht.“

7. Proaktives Arbeiten

Wenn du regelmäßig Eigeninitiative zeigst und proaktiv neue Ideen oder Lösungen einbringst, bist du ein entscheidender Mehrwert für das Unternehmen. Deine Fähigkeit, Probleme zu antizipieren und eigenständig anzugehen, zeigt nicht nur Engagement, sondern trägt auch dazu bei, Prozesse zu verbessern und Chancen zu nutzen.

Argumentationstipp: Erkläre, wie dein proaktives Handeln dem Unternehmen geholfen hat, Zeit oder Ressourcen zu sparen, Projekte voranzutreiben oder neue Möglichkeiten zu erschließen.

Beispiel: „Ich habe eigenständig ein Konzept entwickelt, um die Abläufe in unserer Abteilung effizienter zu gestalten. Dadurch konnten wir die Bearbeitungszeit von Anfragen um 20 % reduzieren.“

8. Erster Ansprechpartner für Kolleginnen und Kollegen

Wenn du als erste Anlaufstelle für Fragen, Hilfestellungen oder Entscheidungen fungierst, übernimmst du de facto eine Führungs- oder Beratungsrolle. Diese zusätzliche Verantwortung zeigt, dass du für deine Kolleg*innen ein unverzichtbarer Support bist, was deine Position innerhalb des Teams stärkt und dich als Leistungsträger hervorhebt.

Argumentationstipp: Hebe hervor, wie deine Rolle als Ansprechpartner Kolleg*innen unterstützt und wie diese Unterstützung die Arbeit des Teams oder die Produktivität verbessert.

Beispiel: „Ich werde von meinen Kolleg*innen regelmäßig bei Fragen und Herausforderungen konsultiert, insbesondere bei komplexen Projekten. Das entlastet nicht nur unser Team, sondern hilft uns, Deadlines einzuhalten und Qualität sicherzustellen.“

9. Kolleg*innen verdienen unter denselben Voraussetzungen mehr als du

Wenn du bemerkst, dass Kolleg*innen mit ähnlicher Qualifikation, Berufserfahrung oder in einer vergleichbaren Position ein höheres Gehalt erhalten, ist das ein legitimer Grund, eine Anpassung zu fordern. Faire Vergütung ist nicht nur eine Frage der Wertschätzung, sondern auch wichtig für die Motivation und Bindung ans Unternehmen.

Argumentationstipp: Bleib sachlich: Stelle deine Argumentation auf eine objektive Grundlage, indem du Gehaltsbenchmarks oder andere Vergleiche heranziehst. Betone dabei, dass du mit deiner Forderung auf Fairness abzielst.

Beispiel: „Mir ist aufgefallen, dass Kolleg*innen mit ähnlicher Berufserfahrung und Aufgabenstellung ein höheres Gehalt erhalten. Um eine faire Vergütungsstruktur zu gewährleisten, halte ich eine Anpassung meines Gehalts für gerechtfertigt.“

Mitarbeitende stehen vor einem Geschäft und unterhalten sich.
Ein konkretes Ziel vor Augen steigert die Motivation. © maskot_agency

Worauf es bei der Gehaltsverhandlung sonst noch ankommt

Du hast alle Argumente parat und fühlst dich für dein Gespräch gut vorbereitet? Top! Es gibt allerdings noch ein paar weitere Punkte, die du bei der Frage nach der Gehaltserhöhung beachten solltest.

Der richtige Zeitpunkt

Timing ist entscheidend. Sprich das Thema am besten während eines Jahresgesprächs, nach einem erfolgreich abgeschlossenen Projekt oder bei einer Änderung deiner Verantwortlichkeiten an. Berücksichtige dabei die wirtschaftliche Lage des Unternehmens.

Oft stellt sich auch die Frage, ob das Bewerbungsgespräch bereits der richtige Zeitpunkt ist, um das Wunschgehalt zu verhandeln.

Tipp: Ein guter Kompromiss, wenn das Wunschgehalt nicht sofort umsetzbar ist: Vereinbare eine Gehaltserhöhung nach der Probezeit.

Das richtige Ausmaß

Finde heraus, was in deiner Branche üblich ist. Üblicherweise sind 5–10 % Steigerung angemessen. Bei besonderer Unterbezahlung oder außergewöhnlichen Leistungen kann auch mehr realistisch sein.

Die richtige Vorbereitung

Bereite dich gründlich vor:

Schriftliche Bestätigung

Nach einer erfolgreichen Verhandlung solltest du dir die Vereinbarung schriftlich bestätigen lassen. So vermeidest du Missverständnisse und bist auf der sicheren Seite.

Wenn die Gehaltserhöhung ausbleibt ...

Eine Gehaltserhöhung ist keine Pflicht des Arbeitgebers. Gründe für Ablehnungen können wirtschaftliche Probleme des Unternehmens oder interne Budgetgrenzen sein.

Alternativen

Fazit: Gute Vorbereitung ist das A und O

Eine Gehaltserhöhung einzufordern ist kein Zeichen von Überheblichkeit, sondern von Selbstbewusstsein und Wertschätzung deiner eigenen Arbeit. Mit den richtigen Argumenten, einer guten Vorbereitung und einem klaren Verständnis für deinen Wert kannst du selbstbewusst in das Gespräch gehen – und die Chancen auf mehr Gehalt deutlich erhöhen. Bereite dich gründlich vor, finde den richtigen Zeitpunkt und informiere dich über marktübliche Gehaltsvorstellungen (z.B. mit dem Stepstone Gehaltsplaner). Halte deine Argumente bereit, formuliere deine Gehaltserhöhung klar und sichere dir das Ergebnis schriftlich. Mit diesem umfassenden Wissen und einer Vorbereitung wirst du dein Gehalt aufs nächste Level heben können. Also, worauf wartest du noch?

FAQ: Häufige Fragen zur Gehaltserhöhung

Wie oft sollte ich eine Gehaltserhöhung ansprechen?

In der Regel ist es sinnvoll, das Thema einmal jährlich anzusprechen – idealerweise im Rahmen eines Mitarbeitergesprächs oder nach einer besonders erfolgreichen Phase.

Was tun, wenn mein Chef ablehnt?

Frage nach konkreten Gründen und nutze das Feedback, um zu prüfen, was du verbessern kannst. Vereinbare einen Termin für ein zukünftiges Gespräch, um die Entwicklung zu besprechen.

Wie bereite ich mich auf das Gespräch vor?

Sammle Argumente, bereite Beispiele vor und informiere dich über marktübliche Gehälter. Übe das Gespräch mit einer Vertrauensperson.

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Gehaltserhöhung?

Direkt nach erfolgreichen Projekten oder positiven Feedbacks, wenn dein Wert für das Unternehmen klar sichtbar ist.

Wie viel Gehaltserhöhung ist angemessen?

Je nach Branche und Position sind 5–10 % eine übliche Steigerung. Bei Unterbezahlung oder außergewöhnlichen Leistungen kann auch mehr angemessen sein.

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