Es gibt allerdings auch Argumente, die Sie nie benutzen sollten, auch wenn das eine oder andere auf den ersten Blick der Auslöser für Ihren Wunsch nach mehr Gehalt gewesen sein sollte. Hier einige Beispiele für absolute Todsünden in der Gehaltsverhandlung:
Erpressungsversuche á la "Entweder ich kriege mehr Geld, oder ich gehe.". Solche vermeintlichen Erpressungsversuche können böse nach hinten losgehen, denn möglicherweise reagiert Ihr Gegenüber mit der schlichten Antwort: "Na, wenn das so ist, dann müssen Sie wohl gehen ..."
Der Druck auf die Tränendrüse: "Wir bekommen das dritte Kind, da brauchen wir einfach mehr Geld.". Private oder auch familiäre Angelegenheiten haben in der Gehaltsverhandlung wenig verloren. Schließlich geht es primär um Ihren Verdienst – das heißt: den Lohn, den Sie aufgrund Ihrer Kompetenz, Qualifikation und Leistung verdienen, und nicht darum, wie viel Geld Sie benötigen.
"Alles wird teurer". Hier beweisen Sie nur, dass Sie Geld nicht richtig verwalten können. Die Schlussfolgerung Ihres Vorgesetzten: Wie sieht die Organisation Ihrer Arbeit aus?
"Meine letzte Gehaltserhöhung liegt schon Jahre zurück."
Sie disqualifizieren sich nur, weil Sie dies schon so lange hingenommen haben. Und machen darauf aufmerksam, dass es offenbar schon seit Jahren keinen Grund für eine Erhöhung gab.
"Ich bin schon so lange hier.". Gut und schön, aber leider auch kein überzeugendes Argument: Denn es kommt nur auf die Leistungs- und Fortbildungsbereitschaft an.
"Die Konkurrenz würde mir viel mehr bieten.". Diese Behauptung zeigt nur Ihren persönlichen Frust und macht misstrauisch in Bezug auf Ihre Verbundenheit zur Firma. Abgesehen davon: Warum gehen Sie dann nicht zu Konkurrenz?
"Ich bin der Beste.".. Das sollten Sie durch Arbeit bewiesen haben und entsprechend stichhaltig begründen können (ohne die Kollegen dabei herabzusetzen).
"Ich finde, in unserem Team haben alle eine Gehaltserhöhung verdient.". Ihnen mag diese Forderung weniger egoistisch erscheinen. Dennoch: Sie sind nicht der Betriebsrat oder die Gewerkschaft. Ihr Chef befürchtet unter Umständen zu Recht, dass er sich in Kürze mit einer ganze Reihe von Forderungen nach Gehaltserhöhung konfrontiert sieht. Damit tun Sie sich keinen Gefallen.
"Herr Mayer bei XY verdient in derselben Position viel mehr als ich.".. Ein solches Argument lässt leicht Zweifel an Ihrer Loyalität aufkommen. Ihr Chef könnte glauben, Sie unterhalten sich mit Dritten über geschäftliche Interna. Und vergessen Sie nicht: Die Situation, in der sich das Unternehmen des Herrn Mayer befindet, muss nicht unbedingt mit der Ihres Unternehmens vergleichbar sein.
"Herr Schmidt verdient schon lange viel mehr als ich.". Dass über Gehälter gesprochen wird, ist in keiner Firma gern gesehen, oft sogar untersagt. Damit ist dies ein Argument, das sowohl gegen Sie als auch gegen die Kollegen verwendet werden kann. Außerdem schwingt hier massiv der Vorwurf mit, Ihr Chef behandle Sie ungerecht. Und Sie zeigen, dass Sie schlichtweg neidisch sind. Mit einer solchen Aussage verscherzen Sie sich garantiert wichtige Sympathiepunkte.