Die Frage, warum eine Gehaltserhöhung benötigt wird, ist aus Sicht des Arbeitnehmers ganz einfach zu beantworten: Da die Preise für Mieten, Nebenkosten, Lebensmittel, Versicherungen und Benzin ständig steigen, müssen auch die Gehälter angehoben werden, um den Lebensstandard halten zu können. Dabei gelingt dieses Vorhaben nur, wenn der Prozentsatz, um den das Gehalt erhöht wird, tatsächlich auch über der Inflationsrate liegt. Ist dies nicht der Fall, kann sich der Arbeitnehmer weniger leisten und hat somit eine reale Einbuße hinzunehmen. Deswegen kommt es darauf an, bei Gehaltsverhandlung alles daran zu setzen, dass die Anhebung des Gehalts in ausreichender Höhe erfolgt. Das Gespräch mit dem Arbeitgeber sollte in jedem Fall gut vorbereitet werden, damit man gute Argumente für eine Gehaltserhöhung gegenüber dem Arbeitgeber vorbringen kann.
In niedrigen Gehaltsklassen ist es durchaus zulässig, darauf hinzuweisen, dass man eine Erhöhung des Gehalts dringend benötigt, um finanziell über die Runden zu geben. Arbeitnehmer, die überdurchschnittlich gut verdienen, sollten auf einen solchen Hinweis allerdings besser verzichten. In jedem Fall macht es sich gut, auf besondere Verdienste hinzuweisen, die man bei der Arbeit in der Vergangenheit geleistet hat. Dies kann zum Beispiel eine größere Zahl an unentgeltlichen Überstunden sein, die man freiwillig abgeleistet hat oder auch eine besonders große Arbeitsmotivation, die ständig an den Tag gelegt wird. Weniger gut kommen in der Regel Hinweise auf die Gehaltsstruktur oder die Gehälter von Kollegen an, die eine ähnliche Tätigkeit ausüben.
Dabei sollte man insbesondere bedenken, dass es in vielen Unternehmen streng verboten ist, das eigene Gehalt anderen zu offenbaren. Diese Vorschrift gilt selbstverständlich auch gegenüber Kollegen. Aus diesem Grund belastet man unter Umständen auch Kollegen, wenn man über die Gehälter spricht, die andere verdienen. Viele Arbeitgeber sind nicht bereit das Gehalt um einen festen Betrag zu erhöhen, selbst wenn sie mit ihrem Angestellten und dessen Leistungen sehr zufrieden sind. In einer solchen Situation kann es eine gute Idee darstellen, dem Vermieter vorzuschlagen, eine Prämie zu zahlen, falls bestimmte Ziele im nächsten Jahr erreicht werden.
Eine solche Zusage sollte nach Möglichkeit in Schriftform gegeben werden. Dabei wird genau vereinbart, welche Leistungen erreicht sein müssen, um in den Genuss des Bonus zu kommen. Wenn auch ein solcher Vorschlag nicht angenommen wird, haben Angestellte irgendwann nur noch die Möglichkeit über eine Kündigung nachzudenken, um einen besser bezahlten Job zu finden. Allerdings sollte man dies auf keinen Fall während der Gehaltsverhandlungen in Aussicht stellen, sondern mit einer Kündigung warten, bis man eine geeignete neue Stelle mit guter Bezahlung gefunden hat.
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