Versicherungen stehen für das grundsätzliche Prinzip der kollektiven Risikoübernahme. Veraltet heißt dieses Versicherungsprinzip Assekuranz. Dabei zahlen viele Menschen einen Versicherungsbeitrag an den Versicherer. Im Schadensfall erhalten sie aus diesem Geldtopf den Schadensausgleich. Der Versicherungsfall tritt bei wenigen Versicherten ein, sodass der Beitrag bezahlbar bleibt.
Als bedeutender Arbeitgeber beschäftigt die Deutsche Versicherungswirtschaft rund 555.000 Angestellte. Davon arbeiten rund 160.000 Personen im Innendienst. Zu den Mitarbeitern, die sich für die Unternehmen im Außendienst betätigen, zählen 44.000 Männer und Frauen. Dazu kommen 13.000 Auszubildende und 255.000 Versicherungs-Vermittler. Diese wiederum geben einer Vielzahl Angestellter Arbeit. Die deutsche Versicherungsbranche prägt sich durch eine starke Konzernbildung. Speziell große Versicherungs-Konzerne dominieren den Markt. Die fünf größten Anbieter besitzen in Deutschland einen Marktanteil von knapp 50 Prozent.
Die Versicherungswirtschaft beinhaltet den Risikoschutz und Sicherheit. Im besonderen Maß steht sie für die Vorbeugung in den gesamten Gebieten des privaten und gesellschaftlichen Lebens. Darum fundamentiert sie das wirtschaftliche Handeln. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) umfasst die Branche 464 Mitgliedsunternehmen. Jährlich schließen diese 460 Millionen Versicherungs-Verträge ab. Zu den Versicherten zählen nicht ausschließlich Privathaushalte, sondern Gewerbe sowie industrielle und öffentliche Einrichtungen. Als Risikoträger übernehmen Versicherungen die Funktion der Kapitalgeber. Der Kapital-Anlagebestand liegt zurzeit bei 1.350 Milliarden Euro. Damit verfügen private Versicherungs-Unternehmen über einen hohen Stellenwert im Bezug auf Wachstum und Beschäftigung der Volkswirtschaft.
Deutschland gehört weltweit zu den bedeutendsten Standorten für Rückversicherungen. Das Prämienvolumen liegt direkt hinter den USA, die im Weltmarkt an erster Stelle stehen. Dies gilt speziell für den Non-Life-Bereich, der Schaden- und Unfall-Versicherungen sowie Kranken-Versicherungen einschließt. Im Bereich Lebens-Versicherungen belegt Deutschland den sechsten Platz und repräsentiert sich als relevant auf dem internationalen Markt.
Im besonderen Fall unterstützt die Versicherungswirtschaft die Forschung im Bereich Klimawandel. Der Grund besteht im Zusammenhang zwischen Versicherungen und Schadensverhütung. Um Risiken zu beherrschen und zu versichern, erscheint die aktive Verhütung von Schäden unerlässlich. Daher arbeitet die deutsche Versicherungswirtschaft an Konzepten der Unfallverhütung. Die Sicherung erneuerbarer Energien, Einbruchsvorbeugung und Unfallforschung zählen dazu. Im Verkehr erbrachten Versicherungen Erkenntnisse über Unfälle und ihre Ursachen. Bedingt durch diese Beobachtungen, legen sie stetig eingängige Offerten vor, um die Sicherheit im Verkehr zu steigern.
Um Vertrauen zu den Verbrauchern aufzubauen, betreuen Versicherungskonzerne diese ehrlich, individuell und effektiv. Schließlich liegt ein hohes und beständiges Niveau im Verbraucherschutz im Interessengebiet der Versicherungswirtschaft. Kommt es zu Problemen, steht Verbrauchern eine Schiedsstelle zur Verfügung. Dieser Ombudsmann agiert kostenfrei und unabhängig.
Existiert die gesetzliche Unfallversicherung unzureichend, schließen Verbraucher einen privaten Unfallschutz ab. Diese Versicherung besteht auf freiwilliger Basis und schützt die Versicherten weltweit. Der Unfallschutz umfasst verschiedene Leistungen. Es handelt sich um eine Kapitalleistung an Hinterbliebene im Todesfall oder der Versicherte erhält eine Unfallrente bei Invalidität. Das Versicherungs-Potenzial schließt weiterhin medizinische Eingriffe und Bergungen ein. Der Gesetzgeber definiert einen Unfall nach § 178 Abs.2 Satz1 WG. Dabei handelt es sich um einen solchen, wenn der Versicherte unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erleidet. Dies geschieht in der Regel durch ein plötzliches, von außen auf den Körper wirkendes Ereignis. Die private Unfallversicherung erscheint als Kapitalanlage. Endet die Versicherungslaufzeit oder liegt keine Inanspruchnahme vor, zahlen einige Versicherungs-Unternehmen die Versicherungssummen aus.
Ein Beruf in der Versicherungsbranche nennt sich Kaufmann für Versicherungen und Finanzen. Diese informieren, beraten und betreuen gewerbliche und private Kunden. In Versicherungsfragen und Kapitalanlagen erstellen sie Angebote und arbeiten Verträge aus. Zudem übernehmen sie Aufgaben im Rechnungswesen und Controlling. Nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) existiert dieser Beruf auf dreijähriger Ausbildungsbasis. Eine weitere Tätigkeit stellt der Versicherungs-Berater im aktiven Vertrieb dar. Neben der Kundenakquise intensiviert er bestehende Kundenverbindungen. Die Bereiche Schadens-Sachbearbeitung und Antragsbearbeitung deckt der Versicherungs-Sachbearbeiter ab. Er fungiert als Ansprechpartner für die Kunden, ermittelt Tarife und Versicherungs-Policen. Im Schadensfall nimmt er den Sachverhalt auf und prüft den Versicherungsanspruch.
Die Gehälter in der Versicherungsbranche orientieren sich an der Firmengröße und der individuellen Tätigkeit. Des Weiteren erhält der Einstieg eine hohe Relevanz. Bei einem Direkteinstieg beträgt der Lohn des Mitarbeiters durchschnittlich 46.900 Euro. Der Trainee verdient im Jahr 3.000 Euro weniger. Der Firmengröße entsprechend liegen die Durchschnittsgehälter bei 40.000 bis 47.800 Euro. Sachbearbeitern im Innendienst zahlen Unternehmen im Schnitt 41.000 Euro. Angestellt im Controlling oder Sachverständige verdienen 43.000 bis 45.000 Euro jährlich. Das Produktmanagement erwirtschaftet ein Entgelt von 44.000 Euro. Je nach Betrieb erhalten Außendienst-Mitarbeiter und Versicherungsberater 43.000 bis 47.000 Euro. Bis zu durchschnittlich 50.000 Euro verdienen Angestellte im Bereich Versicherungs-Mathematik.