Nicht nach Tarif bezahlt werden Arbeitnehmer, deren Vergütung nicht durch einen Tarifvertrag geregelt, weil
- ihre Tätigkeit höher zu bewerten ist als die Tätigkeit in der obersten Tarifgruppe.
Diese Arbeitnehmer werden außertariflich bezahlt. In der Regel sind dies Führungskräfte oder leitende Angestellte, die ohnehin relativ hohe Jahresbruttogehälter bekommen. Sie müssen ihr Gehalt und auch ihre Gehaltssteigerungen individuell aushandeln. Für außertariflich bezahlte Mitarbeiter gelten auch besondere arbeitsvertragliche Regelungen. - ihr Arbeitgeber dem jeweiligen Arbeitgeberverband, der den Tarifvertrag geschlossen hat, nicht angehört und es darüber hinaus auch keinen Haustarifvertrag gibt. Auch dann werden die Gehälter frei verhandelt.
Obwohl sich nach einer aktuellen Studie mehr als zwei Drittel aller Deutschen unterbezahlt fühlen, ist das Gros der Arbeitnehmer froh, dass es nach Tarif bezahlt wird und die Gewerkschaften wenn auch bescheidene, aber doch regelmäßige Tariferhöhungen rausholen. Wer nach Tarif bezahlt wird, hat es tatsächlich ein bisschen einfacher: Mit jeder erfolgreich abgeschlossenen Tarifrunde wird das Gehalt quasi automatisch um den ausgehandelten Prozentsatz erhöht. Allerdings sind auch tariflich festgelegte Gehälter längst nicht mehr in Stein gemeißelt. Und das aus gutem Grund, denn den Anforderungen an eine moderne Vergütungssystematik halten sie oft nicht stand. Wer außertariflich bezahlt wird, befindet sich daher oft in einer besseren Position: Diese Arbeitnehmer können ihre Gehälter selbst und höchst individuell verhandeln, was sie wert sind.