Jeder Arbeitnehmer hat nach erbrachter Arbeitsleistung nicht nur einen Anspruch auf Gehaltszahlung, sondern genauso auch auf die Überlassung einer Abrechnung, in der genau aufgegliedert ist, wie das Nettogehalt zustande gekommen ist. Auch wenn eine Gehaltsabrechnung auf den ersten Blick etwas verwirrend wirkt, ist es gar nicht so schwierig, sie zu verstehen und ihr wichtige Hinweise zu entnehmen. Gehaltsabrechnungen werden in der Lohnbuchhaltung mit moderner Software vorgenommen und beinhalten stets im Wesentlichen die gleichen Informationen, wenn diese auch zum Teil unterschiedlich dargestellt werden. Ausgangsbasis der Gehaltsabrechnung sind immer die Bruttobezüge.
Dabei handelt es sich um das Bruttogehalt, das im Arbeitsvertrag zwischen dem Arbeitgeber und dem Mitarbeiter vereinbart wurde. Hinzu kommen gegebenenfalls weitere Gehaltsbestandteile, wie zum Beispiel der geldwerte Vorteil aus der privaten Nutzung eines Dienstfahrzeugs oder auch die Übernahme von Versicherungsprämien, wie zum Beispiel zu einer Gruppenunfallversicherung. Anschließend werden in der Gehaltsabrechnung die steuerrechtlichen und sozialversicherungsrechtlichen Abzüge gezeigt.
Die steuerlichen Abzüge werden entsprechend der Lohnsteuerklasse und der Zugehörigkeit zu einer religiösen Gemeinschaft in Form von Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag und eventuell auch Kirchensteuer erhoben. Darüber hinaus werden auf der Gehaltsabrechnung die sozialversicherungsrechtlichen Abzüge gezeigt. Dabei handelt es sich um die Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung, die der Angestellte zu tragen hat. Nach Abzug all dieser Abgaben, verbleibt als Ergebnis das Nettogehalt, das an den Arbeitnehmer zu überweisen ist. Eine Gehaltsabrechnung zeigt außerdem die laufenden Jahressummen von Bruttogehalt, Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag sowie zu den einzelnen Sozialversicherungsformen.
Die Gehaltsabrechnung dient in erster Linie der Information des Mitarbeiters. Darüber hinaus ist sie jedoch auch relevant, um Rentenansprüche zu klären. Genauso wichtig ist sie, um Banken und Vermietern gegenüber die finanzielle Leistungsfähigkeit zu belegen. Viele Kreditgeber und Wohnungsvermieter verlangen heute, dass ihnen die Gehaltsabrechnungen der letzten Monate vorgelegt werden, damit sie sich davon überzeugen können, dass ihr Gegenüber den Kredit beziehungsweise die Wohnung auch tatsächlich leisten kann. Dabei interessiert diese Vertragspartner weniger das Bruttoeinkommen, sondern vielmehr das zur Bestreitung des Lebensunterhalts verbleibende Netto-Einkommen.
Allerdings reicht die Gehaltsabrechnung in manchen Fällen nicht aus, dann wird eine vom Arbeitgeber unterschriebene Gehaltsbescheinigung verlangt. In familienrechtlichen Angelegenheit spielen Gehaltsabrechnungen ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Höhe verschiedener Unterhaltspflichten, wie zum Beispiel Trennungs-, Ehegatten- oder Kindesunterhalt, wird auf der Basis von Gehaltsabrechnungen errechnet, vorausgesetzt der zum Unterhalt Verpflichtete besitzt ansonsten keine weiteren Einkünfte. Auch Familiengerichte verlangen in diesem Zusammenhang oft die Vorlage von aktuellen Gehaltsabrechnungen, so dass man diese alleine schon aus diesem Grunde sorgfältig aufbewahren sollte, wenn man eine Trennung oder Scheidung anstrebt.
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