Ein Groß- und Außenhandelskaufmann bzw. eine Groß- und Außenhandelskauffrau erwirbt im Auftrag des Arbeitgebers Güter aller Art bei Lieferanten sowie Herstellern und verkauft diese an Industrie, Handel und Handwerk. Ebenfalls sind Groß- und Außenhandelskaufleute für eine kostengünstige Lagerung und einen reibungslosen Warenfluss verantwortlich.
Die offizielle Bezeichnung des Ausbildungsberufs lautet Kaufmann bzw. Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement.
Ein Kaufmann im Groß- und Außenhandel ermittelt den Bedarf von Waren, überwacht die Logistikkette, prüft den Wareneingang sowie die Lagerbestände und bearbeitet sie administrativ. Dazu legt er Statistiken und Karteien an, pflegt diese und wertet sie aus.
Im Bereich des Wareneinkaufs ermittelt der Groß- und Außenhandelskaufmann die Nachfrage und mögliche Bezugsquellen. Dazu holt er verschiedene Angebote ein, vergleicht Konditionen und verhandelt mit Lieferanten über den Einkauf. Nachdem die Ware eingegangen ist, überprüft er Rechnungen und Lieferpapiere und kümmert sich um eine fachgerechte Lagerung.
Im Warenausgang organisiert der Kaufmann im Groß- und Außenhandel die Auslieferung, indem er beispielsweise die Waren für den Versand vorbereitet. Ebenso kalkuliert er Preise, bearbeitet Verkaufsverträge und stellt Rechnungen aus.
Weiterhin gehören auch Kundengespräche zu seinem Aufgabenbereich. In diesem Zusammenhang informiert er Kunden über die Eigenschaften der Güter, bietet Serviceleistungen an und koordiniert die pünktliche Lieferung an die richtige Stelle. Auch mit der Planung von Marketingmaßnahmen und der Bearbeitung von Reklamationen können Groß- und Außenhandelskaufmänner beschäftigt sein.
Mögliche Arbeitgeber für Groß- und Außenhandelskaufleute sind Unternehmen aus allen Wirtschaftsbereichen. In folgenden Betrieben gibt es besonders viele Arbeitsmöglichkeiten:
Neben klassischen Vollzeitstellen bieten viele Arbeitgeber auch Beschäftigungsmöglichkeiten in Teilzeit.
Wer als Groß- und Außenhandelskauffrau arbeiten möchte, muss eine gleichnamige duale Ausbildung in Industrie oder Handel absolvieren. In der Regel beträgt die Dauer der Ausbildung drei Jahre. Im dritten Ausbildungsjahr erfolgt eine Spezialisierung in die Fachrichtungen Außenhandel (internationale Transportprozesse) und Großhandel(logistische Prozesse zwischen Einkauf, Lagerung und Vertrieb).
Möchte eine ausgelernte Groß- und Außenhandelskauffrau der Fachrichtung Großhandel ihr fachliches Wissen aktuell halten oder auffrischen, bieten sich Anpassungsweiterbildungen zu verschiedenen Themen an:
Groß- und Außenhandelskauffrauen der Fachrichtung Außenhandel können sich ebenfalls in den beiden zuletzt genannten Bereichen weiterbilden. Der Fokus der weiteren Anpassungsweiterbildungen liegt hingegen auf außenhandelsspezifischen Themen:
Die Chancen auf ein berufliches Vorankommen werden durch sogenannte Aufstiegsweiterbildungen vergrößert. Dazu zählen sowohl kaufmännische Weiterbildungen, z. B. zur Betriebswirtin oder zur Fachwirtin – jeweils mit verschiedenen Schwerpunkten –, als auch ein Studium. Dabei bieten sich z. B. folgende Studiengänge an:
Für Kauffrauen mit dem Schwerpunkt Außenhandel ist zudem eine Weiterbildung zur Fremdsprachenkauffrau hilfreich.
Wie in jedem kaufmännischen Beruf sind Genauigkeit, eine hohe Affinität zu Bürotätigkeiten und Zahlen sowie ein gewisses Maß an Organisationstalent grundlegende Eigenschaften, die es braucht, um in diesem Beruf erfolgreich zu sein. Bei international arbeitenden Unternehmen sind zusätzlich gute Sprachkenntnisse – mindestens in Englisch – gefordert.