Eurokauffrauen und Fremdsprachenkauffrauen bzw. Eurokaufmänner und Fremdsprachenkaufmänner kümmern sich um die Abwicklung fremdsprachiger Geschäftsaufgaben. Sie nutzen ihre Sprachkenntnisse zur Führung der Korrespondenz und zur Übersetzung von Inhalten. Darüber hinaus führen sie verschiedene kaufmännische Tätigkeiten und Sachbearbeitungsaufgaben aus.
Obwohl sich die Ausbildungswege für Eurokaufleute und Fremdsprachenkaufleute unterscheiden, werden die beiden Berufsbezeichnung aufgrund des gemeinsamen Aufgabenbereichs nahezu synonym verwendet.
Ihre Sprachkenntnisse sind ihr Kapital: Eurokaufleute und Fremdsprachenkaufleute kümmern sich um die Abwicklung fremdsprachiger Korrespondenz. Sie verfassen Geschäftsbriefe sowie Routinebriefe in einer oder mehreren Fremdsprachen. Außerdem sind sie in der Lage, fremdsprachige Formulare zu bearbeiten oder spezifische Textbausteine vorzuformulieren. Eurokaufleute werden zudem mit der Durchführung von Übersetzungsaufgaben betraut. Sie übersetzen beispielsweise Verträge, Gutachten, Berichte oder Anleitungen und unterstützen somit ihre Kollegen bei der Überwindung von Sprachbarrieren. Darüber hinaus kommen ihre Sprachkenntnisse auch bei Besprechungen und Verhandlungen mit internationalen Gästen zum Einsatz.
Die Übernahme kaufmännischer Tätigkeiten gehört ebenfalls zu den Aufgaben von Fremdsprachenkaufleuten. Im Rahmen der kaufmännischen Sachbearbeitung begleiten sie beispielsweise das Importgeschäft und Exportgeschäft. Dies reicht von der Abwicklung des Zollverfahrens bis zur Erstellung von Rechnungen. Hierbei achten sie auf die korrekte Berechnung der Exportpreise unter Berücksichtigung fremder Währungen oder Messeinheiten. Aufgrund ihrer internationalen Kompetenzen übernehmen Eurokaufleute auch die Führung von Verhandlungen mit ausländischen Kunden und Geschäftspartnern.
Ohne die Abwicklung fremdsprachiger Geschäftskorrespondenz wäre globaler Handel nur schwer vorstellbar. Aus diesem Grund sind die Fähigkeiten von Eurokauffrauen und Fremdsprachenkauffrauen in nahezu allen Wirtschaftsbereichen gefragt. Ihre vielfältigen Beschäftigungsperspektiven reichen daher von der Automobilbranche bis hin zu Zeitungsverlagen. Darüber hinaus können sie sich für die Selbstständigkeit entscheiden und mit einer Firma für Bürodienstleistungen die Existenzgründung wagen.
Der Zugang zu den Berufen Fremdsprachenkaufmann bzw. Eurokaufmann erfolgt in der Regel auf zwei möglichen Wegen:
Bei der Ausbildung zum Eurokaufmann handelt es sich um eine doppelt qualifizierende Ausbildung. Absolventen erwerben dabei sowohl den kammerrechtlich geregelten Abschluss Eurokaufmann als auch in einem anerkannten Ausbildungsberuf wie beispielsweise Kaufmann für Büromanagement oder Industriekaufmann. Die Ausbildung dauert ein bis drei Jahre und erfolgt an Bildungseinrichtungen der IHK sowie in Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben. Ebenso können die Zulassungsvoraussetzungen variieren: In der Regel werden ein allgemeines oder ein fachgebundenes Abitur vorausgesetzt, allerdings reicht in einigen Fällen auch ein mittlerer Bildungsabschluss.
Beim Fremdsprachenkaufmann handelt es sich um einen Weiterbildungsberuf. Die Weiterbildung dauert je nach Unterrichtsform acht bis 20 Monate und erfolgt nach den internen Regelungen der unterschiedlichen Bildungsanbieter. Zu den Zulassungsvoraussetzungen gehören ein Abschluss sowie eine einschlägige Berufstätigkeit in einem anerkannten kaufmännischen oder gewerblichen technischen Ausbildungsberuf. Alternativ kann der Zugang auch nach vierjähriger Berufspraxis im kaufmännischen Bereich erfolgen, sofern spezifische Kenntnisse nachgewiesen werden.
Bei der Ausbildung zum Eurokaufmann und insbesondere bei der Weiterbildung zum Fremdsprachenkaufmann ist unter Umständen der Nachweis fremdsprachlicher Kenntnisse erforderlich.
Anpassungsweiterbildungen dienen der Vertiefung und der Anpassung des beruflichen Wissens. Hierbei erweitern Eurokaufmänner und Fremdsprachenkaufmänner beispielsweise ihre Sprachkompetenzen oder erwerben zusätzlich Fähigkeiten. Beispiele für relevante Fortbildungsthemen sind:
Aufstiegsweiterbildungen verbessern die Berufsaussichten und ermöglichen den Aufstieg in Führungspositionen. Für Fremdsprachenkaufmänner und Eurokaufmänner eignet sich insbesondere der Abschluss eines Studiums als Karriereschritt. Interessante Studiengänge sind unter anderem:
Fremdsprachenkaufmänner und Eurokaufmänner können sich auch für die Selbstständigkeit entscheiden und als Anbieter von Bürodienstleistungen eine Existenzgründung wagen.
In ihrem Arbeitsalltag benötigt eine Eurokauffrau mehr als nur Fremdsprachenkenntnisse. Verantwortungsbewusstsein und eine sorgfältige Arbeitsweise sind wichtige Voraussetzungen, um Fehler bei der Dokumentenerstellung oder bei der Berechnung ausländischer Währung zu vermeiden. Sprachliche Barrieren und Missverständnisse führen nicht nur zu Verwirrungen, sondern unter Umständen auch zu finanziellen Einbußen. Aus diesem Grund sollte eine Fremdsprachenkauffrau Kommunikationsstärke und interkulturelle Kompetenzen zu ihren Stärken zählen.
Bei der Arbeit mit Kunden sind Serviceorientierung und Flexibilität gefragt. Eine Eurokauffrau sollte sich stets auf die individuelle Situation ihrer Gesprächspartnerin einlassen und ihr Gegenüber durch ihr freundliches Auftreten überzeugen. Mangelnde Übung und Praxis können sich negativ auf das Niveau der Fremdsprachenkenntnisse auswirken. Fremdsprachenkauffrauen sollten sich daher durch Lernbereitschaft auszeichnen und stets darauf achten, ihre sprachlichen Kompetenzen aufzufrischen oder zu verbessern.