Bevor auf einer freien Fläche bzw. einem Grundstück ein Bauauftrag erteilt werden kann, muss zunächst ein Baustoffprüfer seine Arbeit verrichten. Baustoffprüfer bzw. Baustoffprüferinnen untersuchen verschiedene Materialien wie Werkstoffe, Bauprodukte, Böden, Bindemittel sowie Recyclingmaterialien auf ihre Beschaffenheit und Zusammensetzung.Dafür entnehmen sie Proben, führen diverse Prüfungen und Messungen durch und halten die daraus resultierenden Ergebnisse fest.
Baustoffprüfer erhalten ihre Aufträge zumeist von Laborleitungen, den zuständigen Ingenieurbüros oder auch direkt vom Kunden. Ist ein Auftrag erteilt, planen sie ihr weiteres Vorgehen und erstellen einen individuellen Projektplan, in welchem alle einzelnen Arbeitsschritte vermerkt sind. Anschließend bereiten Baustoffprüfer die Probeentnahme vor und führen diese durch. Entsprechend des jeweiligen Auftrags entnehmen sie beispielsweise Bodenproben, um herauszufinden, ob ein Grundstück bebaubar ist oder nicht. Hierfür verwenden sie Prüf- und Messgeräte,welche sie anhand der Versuchsbedingungen auswählen. Darüber hinaus setzen Baustoffprüfer auch chemische und physikalische Prüf- und Messmethoden ein. Die Ergebnisse ihrer Tests halten sie fest, werten sie im Labor aus und stellen sie grafisch dar. Ein Vergleich zwischen Messdaten und Normtabelle ermittelt dann, ob der Boden die notwendige Tragfähigkeit aufweist und somit als Baugrund in Frage kommt.
Bei den Messungen selbst, kontrollieren Baustoffprüfer Aspekte wie Dichte, pH-Wert, Wasserdurchlässigkeit und Zusammensetzung und testen, ob eine Belastung des Bodens mit umweltschädlichen Stoffenbesteht. Für Straßenbeläge oder Bauwerke prüfen sie außerdem die Eigenschaften der einzelnen Baustoffe (z. B. Mörtel, Beton, Asphalt). Dazu ermitteln sie etwa die Druckfestigkeit sowie die Reaktion bei Hitze oder Kälte.
Da Baustoffprüfer in vielen verschiedenen Branchen und Unternehmen zum Einsatz kommen können, variieren auch die Aufgabenbereiche zum Teil sehr stark oder setzen andere Schwerpunkte.
Baustoffprüferin ist ein anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handel. Die Lehre dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt dual im Betrieb und in der Berufsschule.
Wer die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat und seine Kompetenzen noch erweitern möchte, hat einige Möglichkeiten zur Auswahl. So kann man unter anderem folgende Aufstiegsweiterbildungen absolvieren:
Darüber hinaus besteht bei entsprechender Hochschulzugangsberechtigung ebenfalls die Möglichkeit, ein Studium an die Ausbildung anzuschließen. Hierfür eignen sich beispielsweise folgende Studiengänge: