Probenehmer und Probenehmerinnen stellen sicher, dass verschiedene Rohstoffe und Produkte wie Leitungswasser die strengen Voraussetzungen in Deutschland erfüllen. Somit sind sie essenziell, um eine hohe Lebensqualität in Deutschland aufrecht zu halten.
Vergleichbare Berufe sind Umwelttechniker, Abwassermeisterin und Wassermeister sowie Fachkräfte für Abwassertechnik und Wasserversorgungstechnik.
Probenehmer haben die Aufgabe, verschiedene Proben zu nehmen und diese zu analysieren. Besonders die Untersuchung von Grund-, Trink- und Leitungswasser fällt dabei in ihr Aufgabengebiet. In diesem Spezialbereich untersuchen sie beispielsweise Grundwasser auf dessen Inhaltsstoffe und bewerten es hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit als Trinkwasser. Hierfür nehmen sie zusätzlich zu den Wasserproben auch Boden- und Bodenluftproben, um alle möglichen Schadstoffquellen zu prüfen. Die Probenehmer sind in diesem Fall vor allem auf der Suche nach Kontaminationen durch Bakterien oder Keime. Die Trinkwasseruntersuchung findet insbesondere in öffentlichen Einrichtungen und Orten wie Hotels, Schulen oder Gaststätten statt. Hier stellt der Betreiber eine Entnahmequelle zur Verfügung, an der die Wasserprobe durchgeführt wird.
Die Trinkwasseranalyse unterliegt strengen Regularien. Probenehmer untersuchen das Wasser bereits an der Entnahmestelle auf Temperatur, pH-Wert, Leitwert, Färbung, Tönung und Geruch. Anschließend wird die Probe im Labor auf Bakterien und Keime sowie andere chemische Stoffe und Metalle eingehend untersucht. Nach der Untersuchung liegt es in der Pflicht des Probenehmers, die Ergebnisse zusammenzufassen und dem Betreiber mitzuteilen.
Neben der Untersuchung von Grund-, Trink- und Leitungswasser können Probenehmer auch die Qualitätsprüfung von Metallerzeugnissen übernehmen. Hierbei prüfen sie die Erzeugnisse auf deren Zusammensetzung. Sie kontrollieren vor jedem Produktionsschritt die zu bearbeitenden Rohstoffe und Zwischenprodukte, führen optische Prüfungen durch und veranlassen gegebenenfalls zusätzliche Untersuchungen im Labor.
Für Probenehmerinnen bieten sich in vielen verschiedenen Branchen Arbeitsmöglichkeiten. Die häufigste Branche ist dabei die Wasserversorgung und Abwasserwirtschaft. Ein ebenfalls denkbarer Bereich ist die öffentliche Verwaltung im Gesundheitswesen und in Umweltämtern.
Probenehmerinnen müssen beachten, dass sie ihre Arbeit unparteilich ausführen. Somit darf zwischen ihnen und der Aufraggeberin der Probenahme kein Abhängigkeitsverhältnis bestehen. Daher bietet sich die Arbeit als Probenehmerin besonders in Dienstleistungsunternehmen wie Sanitärbetriebe, Messdienste und Labordienstleistungen sowie für Freiberuflerinnen in diesen Bereichen an.
Abhängig von der Branche können Probenehmerinnen somit in Lager- und Produktionshallen, in Laboren und unter freiem Himmel arbeiten.
Die Zusatzqualifikation zum Probenehmer können Interessierte über eine Weiterbildung oder eine Schulung erwerben. Eine entsprechende Schulung richtet sich nicht unbedingt an einen bestimmten Berufsstand, sondern steht Arbeitnehmern verschiedener Branchen offen. So können Personen aus dem Handwerk, aus Laboratorien, Behörden, Schulen der Lebensmittelindustrie und aus Kliniken an den Weiterbildungen teilnehmen. Die Schulung dauert normalerweise nicht länger als einige Tage und endet mit einem Abschluss als zertifizierter Probenehmer im entsprechenden Bereich, also beispielsweise für Wasserproben oder Bodenproben. Die Inhalte der Schulung richten sich ebenfalls nach den Spezialbereichen, allgemeine Inhalte sind jedoch:
Probenehmer benötigen in allen Fällen gute Kenntnisse in Physik, Mathe und Chemie sowie eine analytische Denkweise, welche für Laborarbeiten und die Untersuchung der Proben hilfreich ist. Weiter sollten Probenehmer ein technisches Verständnis besitzen. Besonders für die Arbeit mit Grundwasserproben und Bodenproben ist es notwendig, die Probenahme durch Messstellen und Bohrungen vorzubereiten. Darüber hinaus sollten sie über eine sorgfältige und genaue Arbeitsweise verfügen und sich ihrer gesellschaftlichen und gesundheitlichen Verantwortung bewusst sein, um sicherzustellen, dass die Untersuchungen korrekt durchgeführt werden.