Berechnungsingenieure und Berechnungsingenieurinnen führen Simulationsrechnungen durch und bewerten mithilfe der gewonnenen Daten beispielsweise die Stabilität von Bauteilen und Konstruktionen.
Die hauptsächliche Aufgabe eines Berechnungsingenieurs ist die Durchführung von rechnerischen Experimenten an virtuellen Modellen. Hierfür verwendet er eine spezielle Simulationssoftware, um technische und physikalische Systeme zu simulieren. Die Ergebnisse wertet er aus und mithilfe dieser Auswertungen kann er reale Systeme bewerten. So kann er zum Beispiel Aussagen über die Festigkeit, die Lebensdauer und die Belastbarkeit eines Materials oder über die Stabilität einer Konstruktion treffen. Auch Produktentwicklungen und -optimierungen kann er simulieren und anschließend analysieren. Bei diesen Arbeiten ist äußerste Präzision gefragt, denn Fehler können zu einem späteren Zeitpunkt Sachschäden zur Folge haben.
Beispielsweise ermitteln Berechnungsingenieure, die in der Luftfahrt tätig sind, die beste Struktur und das ideale Gewicht von Komponenten in Flugzeugen und anderen Luftfahrzeugen. In anderen Branchen führen sie zum Beispiel Crashsimulationen von Autos, Schienenfahrzeugen oder Kinderwagen durch.
Die Berechnungen und Ergebnisse halten die Ingenieure in Berichten fest. Diese leiten sie dann beispielsweise an ihre Kollegen und Kolleginnen in der Konstruktion weiter. Sie arbeiten außerdem eng mit der Entwicklungsabteilung und der Produktionsplanung zusammen.
Darüber hinaus gehört es zu den Aufgaben von Berechnungsingenieuren, die Zusammenarbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu koordinieren. Auch der Kontakt zu Kunden und Lieferanten ist Teil ihres Arbeitsalltags. Mit ihnen stimmen sie unter anderem technische Problemlösungen ab.
Berechnungsingenieure mit einem Masterabschluss und ggf. einer Promotion können auch in der wissenschaftlichen Forschung und Lehre tätig sein. Dort umfassen ihre Aufgaben zum Beispiel die Vorbereitung und Abhaltung von Vorlesungen und Seminaren sowie die Mitarbeit an Forschungsprojekten.
Berechnungsingenieure finden in Unternehmen in nahezu allen Bereichen der Wirtschaft eine Anstellung. Unter anderem arbeiten sie in der Chemiebranche, der Pharmazie, im Fahrzeug- und Maschinenbau, in der Elektronik und der Rohstoffverarbeitung. Darüber hinaus sind sie auch in der Forschung und der Lehre tätig.
Um als Berechnungsingenieurin arbeiten zu können, ist ein Bachelorabschluss in einem Fachgebiet der jeweiligen Branche notwendig. Für das Studium bieten sich zahlreiche Studiengänge an, beispielsweise Chemieingenieurwesen, Elektrotechnik, Lebensmitteltechnologie, Fahrzeugtechnik oder Automatisierungstechnik.
Durch einen anschließenden Masterabschluss, beispielsweise in den Studiengängen Maschinenbau, Bauingenieurwesen oder Elektrotechnik, eröffnen sich weitere berufliche Möglichkeiten.
Eine Promotion ermöglicht eine wissenschaftliche Karriere an einer Hochschule oder Universität. Für die Arbeit als Hochschulprofessorin ist in den meisten Fällen zusätzlich eine Habilitation erforderlich.
Ihre beruflichen Kenntnisse können Berechnungsingenieurinnen mithilfe von Anpassungsweiterbildungen auffrischen oder vertiefen. Hierfür stehen unter anderem die folgenden Themenfelder zur Wahl: