Ein Konstrukteur bzw. eine Konstrukteurin entwickelt, entwirft und konstruiert Produkte, Geräte oder Maschinen. Diese Berufsbezeichnung ist nicht gesetzlich geschützt, in der Praxis sind es aber meist Ingenieure oder ausgebildete Techniker der verschiedenen Fachgebiete, die diese Tätigkeit ausüben. Im Gegensatz zum verwandten Beruf des Produktgestalters (Produktdesigners) geht es beim Konstrukteur nur nachgelagert um ästhetische Gesichtspunkte, sondern vor allem um Ergonomie, Statik und Mechanik. Ein Konstrukteur arbeitet jedoch häufig eng mit der Design-Abteilung zusammen, um das endgültige Produkt zu entwickeln. Auch mit (anderen) Ingenieuren oder Architekten muss der Konstrukteur im Prozess immer wieder Rücksprache halten.
Die Aufgaben des Konstrukteurs sind vor allem im Bereich der Innovation zu finden. Geht es darum, ein neues Produkt zu entwickeln, befindet sich seine Tätigkeit in der ersten Phase des Entstehungsprozesses, also im Bereich der Planung und Entwicklung, lange bevor es um die konkrete Herstellung des Objekts geht. Dabei können sowohl Neuentwicklungen als auch einfachere Weiterentwicklungen von bereits existierenden Konstruktionen zu seinen Aufgaben gehören.
Im Verlauf einer Konstruktion folgen der anfänglichen Idee vertiefende Überlegungen und die Aufstellung relevanter Prinzipien. Auf dem Weg zu einem detaillierten Entwurf gilt es zwischendurch immer wieder Lösungswege für Schwierigkeiten zu finden, die das geplante Ergebnis ver- oder behindern könnten. Dafür ermittelt der Konstrukteur benötigte Daten und plant die Arbeitsorganisation in der konkreten Fertigung. Am Ende seiner Arbeit steht eine fertige Konstruktionsanweisung in Form einer genauen technischen Zeichnung mit dazu gehörigen Stücklisten und Bearbeitungsangaben. Häufig wird das Konzept auch als mehrdimensionaler Entwurf umgesetzt und ein Modell gefertigt bzw. digital animiert.
Konstrukteure arbeiten in fast allen industriellen Branchen und Bereichen, je nach individuellem Schwerpunkt. Dieser kann z. B. im Elektrobereich, im Fahrzeugbau, in der Metallbranche, im Holz- und Möbelbau, in der Medizintechnik oder in der Kunststoffverarbeitung liegen. Sie sind für gewöhnlich in der Entwicklungsabteilung größerer Firmen angestellt, arbeiten in Ingenieursbüros oder sind als freie Berater für die Konstruktion bestimmter Produktgruppen selbstständig.
Konstrukteure haben vor der Ausübung dieses Berufs meist ein ingenieurwissenschaftliches Studium absolviert oder sind ausgebildete Techniker in einem für die oben genannten Einsatzbereiche relevanten Ausbildungsberuf.
Zudem gibt es eine staatlich anerkannte Weiterbildung zum Geprüften Konstrukteur bzw. zur Geprüften Konstrukteurin in den Fachrichtungen Maschinen- und Anlagentechnik, Heizungs-, Klima und Sanitärtechnik, Stahl- und Metallbautechnik, Elektrotechnik oder Holztechnik. Zur Absolvierung dieser Fortbildung ist die erfolgreiche Ablegung einer bundesweit einheitlich geregelten Prüfung notwendig; der darauf vorbereitende Lehrgang ist jedoch nicht verpflichtend.
Wichtig ist neben innovativem Denken und präziser Umsetzung auch die Beherrschung von CAD-Programmen. Mit konventionellen Zeichenmitteln sollte man ebenfalls gut umgehen können. Die Fähigkeit, selbständig zu arbeiten und die Kenntnis aller wichtigen Richtlinien, Normen etc. sind ebenfalls von Bedeutung. Und auch wenn für Konstrukteure vor allem technisches Know-how wichtig ist, wirtschaftliche Aspekte müssen ebenfalls berücksichtigt werden.