Bei einem Franchiseunternehmen überlässt der Franchisegeber dem Franchisenehmer ein Geschäftsmodell nach seinen Vorgaben. Der Franchisenehmer bleibt rechtlich und finanziell selbstständig, zahlt jedoch Gebühren dafür, dass er beispielsweise eine etablierte Marke und Präsentation nach außen nutzen darf, während der Franchisegeber im Gegenzug Expertise und Kapital übermittelt. Bekannt ist dieses Franchise-System beispielsweise durch McDonald’s. Franchiseberater und Franchiseberaterinnen (auch Franchise-Experten und Franchise-Expertinnen genannt) unterstützen sowohl Franchisegeber als auch Franchisenehmer bei dem Aufbau eines solchen Systems.
Franchiseberater unterstützen Gründer, die sich einem Franchise-System anschließen wollen und Unternehmen, die ihren Betrieb zu einem solchen umwandeln möchten.
Franchisegeber berät der Experte insbesondere hinsichtlich der Systementwicklung, der Partnergewinnung und einer möglichen Expansion. Hierfür analysiert er zunächst das Geschäftsmodell, um festzustellen, ob der Betrieb für Franchise geeignet ist. Außerdem entwickelt er Strategien, um Geschäftsprozesse zu standardisieren. Gleichzeitig müssen Methoden erarbeitet werden, die die Qualität sichern. Zur Entwicklung eines Franchise-Konzeptes wählt der Franchiseberater außerdem potenzielle Partner aus, teilt Regionen in Vertriebsgebiete ein und setzt Franchise-Verträge auf. Essenziell für den Erfolg eines Franchiseunternehmens ist der Aufbau einer starken Marke. Auch dabei unterstützt der Experte beispielsweise durch die Durchführung geeigneter Marketing-Maßnahmen.
Die Gründer bzw. Franchisenehmer unterstützt der Franchiseberater bei der Auswahl eines passenden Franchise-Konzeptes sowie bei der Eröffnung eines neuen Partnerbetriebes. Insbesondere hilft er bei der Erstellung eines Businessplans und eines Finanzierungsplans. Er berät über verschiedene Methoden der Kapitalbeschaffung und unterstützt bei Kreditverhandlungen. Hat der Gründer einen potenziellen Franchisegeber in Aussicht, prüft der Franchiseberater die Bedingungen, die dieser stellt. Teilweise berät der Experte auch nach Unterzeichnung des Vertrages den Gründer beim operativen Geschäft.
Franchiseberater können entweder angestellt oder selbstständig tätig sein. In der Regel arbeiten sie in einer Unternehmensberatung.
Beim Beruf der Franchiseberaterin handelt es sich um keinen offiziellen Ausbildungsberuf, weshalb keine einheitliche Laufbahn in diese Tätigkeit führt. Meist sind Franchiseberaterinnen studierte Unternehmensberaterinnen, Personalberaterinnen oder Anwältinnen, die sich auf das Gebiet Franchise spezialisiert haben. Ein betriebswirtschaftliches oder rechtswissenschaftliches Studium bietet daher eine gute Grundlage für den Berufseinstieg. Um als Franchiseberaterin tätig zu werden, ist jedoch meist langjährige Berufserfahrung und Expertise in diesem Feld erforderlich.
Besonders wichtig ist ein gut ausgebautes Netzwerk der Franchiseberaterin. Außerdem benötigt sie analytische Fähigkeiten und detaillierte juristische Kenntnisse. Ein sicherer Umgang mit Zahlen ist ebenso wichtig wie kaufmännisches Verständnis und kommunikative Kompetenzen.