Unternehmensberater bzw. Unternehmensberaterin ist einer der anspruchsvollsten und herausforderndsten Berufe, aber auch einer der spannendsten und lukrativsten. Großer Arbeitsbelastung, hohem Leistungsdruck, schwierigen Aufgaben und viel Reisetätigkeit stehen interessante Aufgaben und Einblicke, beste Karrierechancen und ein überdurchschnittliches Einkommen gegenüber.
Unternehmensberaterinnen und Unternehmensberater identifizieren im Allgemeinen Verbesserungspotenziale in Unternehmen und unterstützen bei der Umsetzung der aus ihrer Arbeit resultierenden Maßnahmen. Bei ihrer Analyse nehmen sie entweder bestimmte Abteilungen oder die gesamte Unternehmensstruktur unter die Lupe und schauen, wer oder was die Abteilung oder das Unternehmen möglicherweise daran hindert, bessere Ergebnisse zu erzielen. Haben sie Schwachstellen identifiziert, entwickeln sie mindestens ein Lösungsszenario, das sie anschließend der Unternehmensleitung präsentieren. Dabei kann es auch zu unpopulären Empfehlungen wie Entlassungen oder einem strikten Sparkurs kommen – neben der fachlichen Expertise ein Grund, warum sich Firmen gerne externe Berater für solche Prozesse ins Haus holen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Einsatz einer Unternehmensberatung immer zu drastischen Folgen für die Mitarbeiter führt. Manchmal reicht auch ein neutraler und frischer Blick eines Außenstehenden auf Prozesse und Abläufe, um versteckte Potenziale zu entdecken und diese vielleicht schon durch geringe Veränderungen zur Entfaltung kommen zu lassen.
Consultants, wie die Berater häufig auch genannt werden, arbeiten meist in Unternehmensberatungen, die dann wiederum ihre Mitarbeiter zu Klienten entsenden, wo sie vor Ort ihren Aufgaben nachgehen. Dabei gibt es Beratungen mit verschieden ausgeprägten Schwerpunkten. Dazu gehören u. a. die Strategieberatung, die Managementberatung, die Wirtschaftsberatung, die Vertriebsberatung, die IT-Beratung, die Rechtsberatung, die Finanzierungs- und Finanzberatung sowie die Personalberatung. Große Beratungshäuser wie McKinsey, BCG (Boston Consulting Group), Bain oder Roland Berger beschäftigen meist Experten für unterschiedliche Spezialgebiete, kleine Unternehmensberatungen oder selbständige Berater fokussieren sich hingegen meist auf einen der Bereiche.
Neben den Dienstleistern, die im Kundenauftrag agieren, sind auch große Firmen und Konzerne, die eigene Consulting-Abteilungen haben, mögliche Arbeitsorte für Unternehmensberater.
Einen klassischen Ausbildungsweg für Unternehmensberater gibt es nicht. Die große Mehrheit der Berater hat ein abgeschlossenes Studium. Dabei sind neben wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen wie Betriebswirtschaftslehre (BWL) bzw. Business Administration oder Volkswirtschaftslehre (VWL) auch viele andere Fachbereiche wie Mathematik, Informatik, Biologie, Maschinenbau oder Medizin gefragt. Da Unternehmensberatungen Firmen aus ganz unterschiedlichen Branchen beraten, werden auch ganz unterschiedliche Expertisen benötigt. Das Studienfach ist also nicht entscheidend. Neben exzellenten Studienleistungen kommt es bei Bewerbern viel mehr auf ausgeprägtes analytisches und wirtschaftliches Denken an. Auch Kommunikationsfähigkeit, Praxisbezug, Stressresistenz und ein hohes Maß an örtlicher Flexibilität werden erwartet.