Egal, ob dauerhafter Baulärm am Arbeitsplatz, viele Discobesuche in der Jugend mit lauter Musik oder ständig Kopfhörer in den Ohren: Es gibt viele mögliche Ursachen für Hörschäden. Abhilfe schaffen Gehörexperten. Hörakustiker bzw. Hörakustikerinnen führen Hörtests durch und informieren und betreuen Kunden bei der Auswahl von Hörsystemen. Neben der Beratung gehören auch die Herstellung und Instandhaltung der Hörgeräte zu den Aufgaben von Hörakustikern.
Noch bis August 2016 hieß der Ausbildungsberuf offiziell Hörgeräteakustiker bzw. Hörgeräteakustikerin, wurde in diesem Jahr aber umbenannt und inhaltlich überarbeitet.
Hörakustiker informieren Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen darüber, welche Arten von Hörsystemen für sie infrage kommen. Dabei orientieren sie sich an dem Befund bzw. der Diagnose des behandelnden HNO-Arztes. Je nachdem, ob beispielsweise Altershörschwäche vorliegt oder ob durch den Beruf eine besonders hohe Belastung durch Lärm gegeben ist, benötigt der Kunde eine Hörhilfe oder einen Gehörschutz.
Damit die Geräte optimal auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten sind, führen Hörakustiker verschiedene Tests zur Hörleistung durch. Dabei untersuchen sie etwa wie gut der Kunde hohe oder tiefe Töne wahrnehmen kann.
Ebenfalls stellen Hörakustiker Otoplastiken her – aus Rohlingen gefertigte Maßohrstücke eines Hörgeräts. Um Otoplastiken möglichst passgenau herstellen zu können, nehmen Hörakustiker Abdrücke vom Gehörgang und fertigen die Teile individuell für jeden Kunden an. Die Maßohrstücke bauen sie schließlich in die Hörsysteme ein und führen abschließend die akustischen Feineinstellungen durch.
Damit die Kunden auch im Alltag den größtmöglichen Nutzen aus den Hörsystemen ziehen können, weisen Hörakustiker sie in deren Bedienung. Darüber hinaus führen sie Instandhaltungs- und Wartungsmaßnahmen durch.
Zudem erledigen Hörakustiker kaufmännische und administrative Aufgaben. In diesem Zusammenhang kümmern sie sich beispielsweise um die Korrespondenz und verfassen Abrechnungen für die Krankenkasse oder den Kunden.
Hörakustikerinnen sind in der Regel in Betrieben des Hörgeräteakustiker-Handwerks tätig. Auch bei industriellen Herstellern von Hörsystemen können sie Beschäftigung finden.
Hörakustikerin ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk. Die Ausbildung dauert drei Jahre und erfolgt dual im Betrieb und der Berufsschule.
Wer einen beruflichen Aufstieg anstrebt, hat die Möglichkeit diverse Aufstiegsweiterbildungen zu absolvieren. Unter anderem kommen folgende Weiterbildungen infrage:
Darüber hinaus besteht ebenfalls die Möglichkeit, sich in Form eines Studiums weiter zu spezialisieren. Auch hier stehen mehrere Studiengänge zur Wahl: