Hüttenwirte und Hüttenwirtinnen, auch Herbergswirt oder Hüttenwartin genannt, arbeiten in Hütten, in denen sie ihre Gäste bewirten und bekochen. Die Aufgaben hängen von dem Standort der Hütte ab, ähneln allerdings denen im Tal. Es gibt starke Überschneidungen mit den Tätigkeiten einer geprüften Fachwirtin im Gastgewerbe und eines Betriebsleiters Gastronomie.
Hüttenwirtinnen sind Mädchen für alles. Sie kümmern sich um alle anfallenden Aufgaben, die rundum die Hütte entstehen und erledigen Reparaturmaßnahmen. Sie kümmern sich um die Gäste und organisieren deren Aufenthalt. Morgens starten sie mit der Vorbereitung des Frühstücks in der Küche und servieren dieses ihren Gästen. Im Anschluss spülen sie das Geschirr und bereiten die nächste Mahlzeit vor. Hüttenwirtinnen sind für das Frühstück, Mittagessen und Abendessen zuständig. Sie nehmen neue Lieferungen an und verstauen diese in den Vorratsräumen. Sie putzen die Zimmer, halten die Gasträume sauber und sind ihren Gästen ein guter Gastgeber, indem sie immer ansprechbar sind. Außerdem übernehmen sie die Buchhaltung und kassieren die Gäste ab. Zwischendurch beantworten sie die ein oder andere Frage der Gäste zur Umgebung und beantworten Buchungsanfragen zukünftiger Gäste.
Wie der Name schon sagt, arbeiten Hüttenwirte natürlich auf Hütten. Allerdings gibt es unterschiedliche Hütten wie beispielsweise Skihütten, Almhütten und Schutzhütten. Es macht einen Unterschied, ob Herbergswirte in abgelegenen Hütten, in Hütten an einer Straße oder in Hütten an einer Materialbahn arbeiten. Manche Hütten erreichen die Gäste nur mit einem Helikopter oder zu Fuß. Hüttenwirte können also auf einer Alm direkt am Parkplatz arbeiten oder direkt auf einem Gletscher in knapp 4.000 Metern Höhe. In den meisten Fällen sind die Hütten von Vereinssektionen, Agrargemeinschaften oder Gemeinden gepachtet und in den seltensten Fällen gehören sie den Hüttenwirten selbst. Auch wenn Hüttenwirte meistens noch Angestellte haben, sind die Arbeitstage lang und anstrengend. Je nach Saison ist der Betrieb mal mehr und mal weniger.
Um Herbergswirtin zu werden, brauchen Anwärterinnen keine Ausbildung. Es ist allerdings von Vorteil, wenn sie bereits Erfahrung in der Gastronomie, insbesondere in der Küche, mitbringen. Wurde man nicht gerade in eine Hüttenbesitzerfamilie hineingeboren, können sich die angehenden Herbergswirtinnen auf eine Ausschreibung zum Beispiel von alpinen Vereinen melden. Ebenso können sie eine Blindbewerbung an den jeweiligen Hauptverein schicken. Im Anschluss können sie eine Fortbildung bei einem der alpinen Vereine absolvieren. Dort lernen sie die Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit, Gastronomie, Betriebswirtschaft und Umwelttechnik.
Erfolgreiche Hüttenwirte brauchen gastronomische Kenntnisse und Fähigkeiten, um ihre Gäste bedienen zu können. Außerdem benötigen sie dabei eine service- und dienstleistungsorientierte Einstellung sowie kommunikative Fähigkeiten. Zusätzlich ist es hilfreich, wenn sie eine betriebswirtschaftliche Ausbildung mitbringen und über handwerkliches Geschick verfügen, da gerade in abgelegeneren Hütten die anfallenden Reparaturmaßnahmen von dem Hüttenwirt erledigt werden müssen. Eine Berg- und Naturverbundenheit sowie alpine Kompetenz sind unabdingbar. Hüttenwirtinnen müssen in allererster Linie gute Gastgeber und Organisationstalente sein. Es hilft, wenn sie erfahrene Bergsteiger sind, da sie ihren Gästen Auskunft über Touren geben können.