Die Digitalisierung sorgt auch im Einzelhandel für einen Strukturwandel: Es wird immer mehr online eingekauft. Seit dem 01. August 2018 werden deshalb Kaufmänner und Kauffrauen im E-Commerce ausgebildet, die sich den besonderen Herausforderungen des Online-Handels stellen.
Ein Kaufmann im E-Commerce kennt sich bestens mit Online-Shops aus. Er entwickelt Konzepte für die Darstellung und Kategorisierung der angebotenen Produkte oder Dienstleistungen und stellt die entsprechenden Informationen und Daten für die Produktbeschreibungen zusammen. Es kann ebenfalls zu seinen Aufgaben gehören, Verkaufspreise zu kalkulieren und Maßnahmen für die Präsentation der entsprechenden Angebote zu entwickeln. Er übernimmt auch marketingspezifische Aufgaben, indem er Zielgruppen definiert, Kommunikationskanäle auswählt und andere Maßnahmen des Onlinemarketings vorbereitet und durchführt. Außerdem analysiert er das Nutzerverhalten und stellt so beispielsweise fest, welche Produkte oder Dienstleistungen am häufigsten angesehen oder erworben werden. Auch Faktoren, die im Online-Shop verbesserungswürdig sind, macht der Kaufmann im E-Commerce ausfindig.
Darüber hinaus haben Kaufmänner im E-Commerce stets die zu beachtenden rechtlichen Vorgaben im Blick. Sie können zudem für die Anbahnung und Abwicklung der Kaufverträge zuständig sein. Da in Internetshops meist die Möglichkeit besteht, Waren und Dienstleistungen auch online zu bezahlen, prüfen die onlineaffinen Kaufmänner die verschiedenen Bezahlsysteme und lassen sie gegebenenfalls implementieren. Sie kontrollieren weiterhin, ob die Kunden ihre Zahlung auch tatsächlich tätigen und verschicken unter Umständen eine E-Mail als Zahlungserinnerung.
Kaufmänner im E-Commerce finden bei Unternehmen nahezu aller Branchen Beschäftigung, die Waren oder Dienstleistungen über das Internet anbieten. Dabei kommen sowohl reine Online-Anbieter als auch Multichannel-Händler in Frage. Darüber hinaus können Kaufmänner im E-Commerce auch selbstständig in einer beratenden Position tätig sein und Unternehmen beim Aufbau einer E-Commerce-Strategie unterstützen.
Wer als Kauffrau im E-Commerce arbeiten möchte benötigt in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung, die seit dem 01. August 2018 dual in Unternehmen, die online Waren oder Dienstleistungen vertreiben, und an Berufsschulen absolviert werden kann. Die Ausbildung zur Kauffrau im E-Commerce ist staatlich anerkannt und dauert drei Jahre. Eine bestimmte Vorbildung ist für die Zulassung zur Ausbildung offiziell nicht erforderlich, in der Praxis hängen die konkreten Anforderungen in den meisten Fällen aber von den Ansprüchen des Ausbildungsbetriebs ab.
Eine Kauffrau im E-Commerce, die beruflich den nächsten Schritt gehen möchte, kann ihr Profil durch folgende Aufstiegsweiterbildungen stärken:
Eine Kauffrau im E-Commerce sollte sich für die Welt des Onlineshoppings und die Möglichkeiten, dort Produkte zu vermarkten und zu verkaufen begeistern. Neben einem hohen Maß an Kreativität zeichnet sie sich auch durch eine analytische und logische Denkweise aus und im Umgang mit Zahlen und Daten ist sie sicher. Da viele Online-Unternehmen international agieren, können auch Fremdsprachenkenntnisse in Englisch gefordert sein. Gegebenenfalls erwartet der Arbeitgeber zudem Fähigkeiten im Programmieren.