Um die Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten, begeben sich Seilbahntechniker und Seilbahntechnikerinnen selbst in Gefahr, indem sie in luftigen Höhen oder bei schlechtem Wetter Arbeiten an den Seilbahnen durchführen. Somit ist dieser Beruf für den Alpentourismus außerordentlich wichtig.
Vergleichbare Berufe sind Industriemechaniker und Elektrotechnikerinnen. Früher wurden Seilbahntechniker und Seilbahntechnikerinnen auch Seilbahnfachleute genannt. Regionsabhängig sind außerdem Seilbahnmaschinist, Seilbahnmechatronikerin oder Seilbahnbetriebsregler gängige Berufsbezeichnungen.
In erster Linie sind Seilbahntechniker für die Wartung und die Instandhaltung von Seilbahnen zuständig. Diese unterliegen strengen Vorschriften, weil bereits kleine Probleme Sicherheitsrisiken für die Fahrgäste darstellen können. Seilbahntechniker überprüfen also regelmäßig Baugruppen, Maschinen und Geräte der Seilbahnen und reparieren diese gegebenenfalls. Dafür tauschen sie beispielsweise Verschleißteile aus, füllen Kühlmittel und andere Betriebsstoffe nach oder wechseln beschädigte Teile aus.
Neben der technischen Überprüfung übernehmen sie ebenfalls die Bedienung der Seilbahnen im saisonalen Betrieb sowie die Beratung der Kunden. Häufige Fragen, die sie mit den Kunden besprechen, sind etwa die Preise und Fahrzeiten der Seilbahnen sowie mögliche Wanderrouten in den Bergen.
Seilbahntechnikerinnen arbeiten bei Seilbahnunternehmen in den Alpen. Weitere Arbeitsmöglichkeiten liegen in den Bereichen Bergbahnen, Skilifte, Sessellifte, Schrägaufzüge und Zahnradbahnen. Eine Besonderheit an diesem Beruf ist die saisonabhängige Beschäftigung. Normalerweise sind Seilbahntechnikerinnen nur in den Wintermonaten an den Seilbahnen beschäftigt. Im Sommer stehen die Anlagen in der Regel still.
Um Seilbahntechniker zu werden, ist grundsätzlich eine Berufsausbildung erforderlich. Diese ist von IHK geregelt und kann nur an einer der alpinen Seilbahnbetriebe absolviert werden, etwa an der bayerischen Zugspitzbahn, der Nebelhornbahn oder der Hündle Seilbahn in Oberstaufen. Eine solche Ausbildung dauert in der Regel dreieinhalb Jahre und findet für gewöhnlich in Kooperation mit den österreichischen Seilbahnunternehmen statt. So absolvieren die Auszubildenden ihre praktische Ausbildung bei einem deutschen Seilbahnunternehmen, während der theoretische Unterricht für gewöhnlich in einem Berufsschulzentrum bei Salzburg stattfindet. Die Auszubildenden verbringen allerdings nur ungefähr zehn Wochen im Jahr in den österreichischen Berufsschulzentren. Der Großteil der Ausbildung findet in den Betrieben und Seilbahnunternehmen statt. Die Inhalte der Ausbildung umfassen:
Für Seilbahntechnikerinnen ist es besonders wichtig, schwindelfrei zu sein und immer konzentriert und sicher zu arbeiten. Sie arbeiten regelmäßig in großen Höhen, daher können bereits die kleinsten Unaufmerksamkeiten tödliche Folgen haben. Weiter benötigen Seilbahntechnikerinnen handwerkliches Geschick und technisches Verständnis für die anfallenden Arbeiten an den Seilbahnen. Ebenso sind Kommunikationsfähigkeiten, Interesse an der Tourismusbranche und Freude an der Arbeit im Freien gute Voraussetzungen für den Beruf der Seilbahntechnikerin.