Verdient ein Controller in Frankfurt mehr als in Dresden? In welchen Städten können Angestellte mit Top-Gehältern rechnen, wo wird nur bescheiden gezahlt? Gehälter unterscheiden sich nicht nur nach Branche, sondern sind zudem häufig auch vom Bundesland abhängig.
Der Unterschied im überregionalen Vergleich hängt unter anderem mit den unterschiedlichen Lebenshaltungskosten der jeweiligen Bundesländer zusammen. Das schlägt sich natürlich auch auf das Gehalt nieder, sodass einige Bundesländer, beispielsweise die im Osten, bei einem Gehaltsvergleich wesentlich schlechter abschneiden, als Bundesländer im Süden wie Bayern und Baden-Württemberg. So verdient ein Friseur mit Berufserfahrung in Bayern beispielsweise 21.687 Euro, während ein Friseur mit Berufserfahrung in Niedersachsen gerade einmal 19.554 Euro im Jahr verdient. Hier muss aber auch dazu gesagt werden, dass die Lebenshaltungskosten in Niedersachsen geringer ausfallen als in Bayern.
Spitzenreiter unter den Bundesländern, die am meisten zahlen, ist übrigens Hessen, allerdings auch nicht generell in allen Berufen.
Was regionale Unterschiede ausmachen können, hat Sandra Teichert* festgestellt. Sie ist für den Job von Hamburg nach München umgezogen - und bekommt für die gleiche Stelle deutlich mehr Geld. "Ich verdiene in München über zehn Prozent mehr als in Hamburg", erzählt die studierte Mathematikerin, die im Controlling einer Versicherung arbeitet.
Tatsächlich ergeben sich quer durch die Republik solche regionalen Gehaltsunterschiede. Eine Auswertung der Hamburger Vergütungsberatung PersonalMarkt zeigt, dass die höchsten Gehälter in Frankfurt am Main und in München gezahlt werden. Das Einkommensniveau der hessischen Finanzmetropole liegt um 18 Prozentpunkte, das der bayerischen Hauptstadt um 17 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Die niedrigsten Gehälter dagegen werden in Cottbus und Schwerin gezahlt - sie liegen rund 25 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.
Für die Studie wurden Gehaltsdaten von insgesamt über 100 Berufen ausgewertet und in ein Ranking gebracht. Dabei wurden nur Berufe berücksichtigt, die in allen Regionen Deutschlands in ausreichender Zahl in mittelgroßen Unternehmen vorkommen. Insgesamt sind so über 135.000 Datensätze in die Auswertung eingeflossen.
Auch Angebot und Nachfrage regeln in Bezug auf den Gehaltsvergleich die Zahlen. Gibt es in bestimmten Regionen viele Arbeitskräfte der gleichen Qualifikation, zum Beispiel weil es dort in diesem Beruf besonders gute Ausbildungsmöglichkeiten gibt, ist es wesentlich schwieriger, einen gut bezahlten Job zu finden, als vielleicht in einer Region, die in dieser Branche eine unterbesetzte Nische aufweist. Andersherum aber gilt dasselbe. Werden in einer Region wenige Arbeitskräfte einer bestimmten Qualifikation gebraucht, weil beispielsweise die Infrastruktur diese Branche nicht vorsieht, werden Gehälter dieser Branche ebenfalls niedrig gehalten. Ähnlich gestaltet sich das auch für die Größe einer Stadt oder eines Dorfes und deren Bedarf an bestimmten Arbeitskräften. In einem Dorf mit 200 Einwohnern, wird sich ein Zahnarzt sicherlich halten können, ein zweiter jedoch eher unwahrscheinlich. Last but not least, ist auch die Betriebsgröße ein wichtiger Faktor bei einem Gehaltsvergleich.