Wer frisch aus der Ausbildung oder von der Uni kommt und in den Beruf einsteigt, erhält ein Einstiegsgehalt. Es kommt aber auch vor, dass nach einem Jobwechsel das erste Gehalt als Einstiegsgehalt bezeichnet wird. Im Laufe der Zeit aber verändert sich das Gehalt. Je nach Vertrag steigert es sich proportional zu den Arbeitsjahren und zum Alter während des Einstieges ins Unternehmen. Diese zeitgebundenen Erhöhungen des Gehaltes sind im Arbeitsvertrag geregelt. Im öffentlichen Dienst, zum Beispiel im Sozial- und Erziehungsdienst, wird das Gehalt nach Gruppen und Jahren unterteilt. Je höher die Gruppe und je länger im Dienst, umso höher das Gehalt. So bekommt jemand, der mit S4 anfängt im ersten Jahr rund 2200 Euro Einstiegsgehalt, jemand der mit S5 anfängt aber schon rund 2370 Euro Einstiegsgehalt.
Wer mit dem Gedanken spielt, seinen Job zu wechseln, kommt in der Regel um ein Vorstellungsgespräch nicht herum. Im Gespräch kommt zwangsläufig die Frage nach einem Einstiegsgehalt auf, insbesondere dann, wenn der Bewerber zum Beispiel frisch aus der Ausbildung kommt. Damit die Frage nicht unangenehm wird, ist es wichtig, den eigenen Marktwert zu kennen, denn der Personalverantwortliche erwartet vom Bewerber, dass er ein Einstiegsgehalt beim Unternehmen, bei dem er arbeiten möchte, auch nennen kann. Das zeigt dem zukünftigen Chef auch, dass sich der Bewerber mit dem Unternehmen und sich selbst auseinander gesetzt hat. Damit es zu keinen Peinlichkeiten kommt und die Angaben auch richtig sind, empfiehlt es sich, Informationen zum Einstiegsgehalt im jeweiligen Job im Internet einzuholen.
Unangenehm wird es nämlich dann, wenn der Gehaltswunsch unrealistisch ist, zum Beispiel zu hoch. Keinen guten Eindruck hinterlässt auch der Bewerber, der seinen eigenen Marktwert nicht kennt und ein viel zu niedriges Einstiegsgehalt vorschlägt. Daher ist es immer ratsam, sich vorher zu informieren, schließlich soll der Personalverantwortliche nicht das Gefühl bekommen, der Bewerber hätte zu wenig Selbstbewusstsein oder hätte sich ungenügend informiert. Doch nicht nur Informationen über das Einstiegsgehalt sind wichtig. Zusätzlich sollte der Bewerber Kenntnis über Sonderleistungen, zum Beispiel in Form von Zuschlägen, Firmenwagen, Fortbildungsmaßnahmen oder Bildungsurlaub, haben. Gute Informationsquellen, neben dem Internet, sind auch Branchenmagazine oder Fachzeitschriften. Der persönliche Gehaltscheck und das Wissen über das Einstiegsgehalt sind gute Voraussetzung für ein gelungenes Vorstellungsgespräch.
Als Berufsanfänger gibt man sich oft mit einem geringeren Einstiegsgehalt zufrieden. Schließlich ist man froh, überhaupt Arbeit gefunden zu haben und nicht auf staatliche Leistungen angewiesen zu sein. Doch auch als Jobwechsler darf man vom Einstiegsgehalt nicht zu viel verlangen. Möchte man sich beruflich verändern oder sucht eine neue Arbeit aufgrund von Arbeitslosigkeit, erwartet man natürlich ein besseres Gehalt als in der Vergangenheit. Schließlich wechselt man ja deswegen den Job. Doch der Arbeitsmarkt wird schnell zum Raubtiergehege, indem sich auf einen Job gleich mehrere Qualifizierte bewerben. Besonders Berufseinsteiger müssen sich häufig anfangs mit einem geringeren Gehalt zufriedengeben. Doch das muss nicht so bleiben. Wenn Sie eine bessere Position oder mehr Gehalt anstreben, gibt es viele Möglichkeiten sich im Unternehmen zu beweisen oder die eigenen Qualifikationen zu verbessern.
Je nach Branche ist ein Einstiegsgehalt sehr gering. Friseure beispielsweise verdienen am Anfang zwischen 1200 und 1500 Euro brutto. Das reicht anfangs oft kaum, um die eigenen Kosten zu decken. Doch wer mehr möchte, der muss auch etwas dafür tun. Ein Friseur-Meister beispielsweise verdient dagegen bis zu 3000 Euro und kann sich mit einem eigenen Salon selbständig machen. Die Möglichkeiten sind da, sie müssen nur genutzt werden. Oft müssen Berufsanfänger auch Überstunden schieben, denn 8 Stunden reichen im Unternehmen oft nicht aus. In manchen Verträgen wird sogar ausdrücklich eine Bereitschaft zu Überstunden schriftlich festgehalten. Hinzu kommen dann Schulungen oder Weiterbildungen, die nach der Arbeit angeboten werden. Manche Schulungen sind sogar Pflicht, zum Beispiel bei pharmazeutisch-technischen Assistenten. Wer mehr verdienen möchte, sollte auch die unternehmensinternen Weiterbildungen so gut es geht nutzen. Zum einen sieht der eigene Chef die Bereitschaft mehr zu tun, zum anderen knüpft man oft so wichtige Kontakte für die Zukunft. Vor allem aber können solche Nachweise später für Gehaltsverhandlungen sinnvoll sein. Doch auch wer schon jahrelange Berufserfahrung gesammelt hat und den Job dennoch aufgeben musste, darf nicht zu viel erwarten. Arroganz oder Überheblichkeit sind dann völlig fehl am Platz. Man sollte auch nicht dem Trugschluss unterliegen, das Gleiche oder gar mehr im neuen Unternehmen zu verdienen. Aber die neue Stelle sollte zumindest eine Option auf mehr Gehalt enthalten sowie die Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung.
Wer schon lange in einem Unternehmen tätig ist und nach dem Einstiegsgehalt nach der langersehnten Gehaltserhöhung fragt, kann den Chef um ein Gespräch bitten. Die richtigen Argumente sind besonders wichtig, um den Vorgesetzten überzeugen zu können, ein höheres Gehalt zu zahlen. Zu den wichtigsten Argumenten zählen Prüfungszeugnisse von Prüfungen, die absolviert wurden, Nachweis der jahrelangen Unternehmenszugehörigkeit, Zertifikate von Weiterbildungen, eventuell ein Arbeitszeugnis der jeweiligen Abteilung, eine Empfehlung des Abteilungsleiters, eine positive Bewertung des Chefs oder eventuelle vertragliche Vereinbarungen. Dies ist zwar immer noch kein Garant für eine Gehaltserhöhung, aber es sind gute Voraussetzungen. Hinzu kommt das Timing. Vor dem Gespräch sollte der Vorgesetzte darauf vorbereitet werden, dass man mehr Gehalt möchte. Zwar sollte man nicht direkt erwähnen, dass es sich um eine Gehaltsverhandlung bei dem Gespräch handelt, aber kleine Hinweise in diese Richtung bereiten den Vorgesetzten auf das kommende Gespräch vor. So kann auch dieser sich über seinen Arbeitnehmer mehr Gedanken machen und ihn zum Beispiel auch Gründe nennen, warum einen Gehalterhöhung eventuell nicht in Frage kommt. Ist eine Verhandlung gescheitert, sollte sie auf keinen Fall auf Eis gelegt werden. Doch der Vorgesetzte sollte zumindest wieder einige Zeit bekommen, um sich erneut ein Bild von seinem Arbeitnehmer machen und seine Meinung eventuell korrigieren zu können.