Wenn das Grundwasser geprüft oder der Baugrund erforscht werden soll, werden Bohrungen von Bohrtechnikern und Bohrtechnikerinnen vorgenommen. Sie arbeiten auf dem Festland oder Offshore. Ein ähnlicher Beruf ist der Bohrhelfer beziehungsweise Bohrhelferin, diese arbeiten allerdings eher Offshore.
Bohrtechnikerinnen führen Bohrungen durch, um nach Rohstoffen zu bohren, Prüfungen durchzuführen oder den Baugrund zu erkunden. Bohrtechnikerinnen planen vor dem Einsatz die Bohrungen, indem sie Berechnungen anstellen und den Personaleinsatz planen. Sie arbeiten mit anderen Planungsabteilungen, den Auftraggebern und Behörden zusammen. Während der Bohrung achten sie auf die Einhaltung von gesetzlichen und technischen Rahmenbedingungen und führen mithilfe von verschiedenen Bohrtechniken Bohrungen durch. Außerdem ist es ihre Aufgabe, dass die Betriebsbereitschaft der technischen Maschinen sichergestellt ist. Bei bohrtechnischen Fragen der Mitarbeiterinnen helfen Bohrtechnikerinnen aus und wählen das technische Vorgehen aus. Während der Arbeit prüfen sie den Arbeitsfortschritt, stellen erkundungsgeologische Untersuchungsergebnisse zusammen und werten diese aus. Sie dokumentieren die Bohrungen und erstellen Berichte über den Ablauf sowie über die geologischen und hydrologischen Verhältnisse.
Bohrtechniker arbeiten im Gelände oder auf Außenanlagen. Aber nicht nur die Arbeit auf dem Festland ist möglich, sie können ebenfalls auf Bohrinseln arbeiten. Sie finden Beschäftigung in Unternehmen der Rohstoffgewinnung, in Ingenieurbüros oder in Unternehmen, die Test- und Suchbohrungen für die Baustellenvorbereitung durchführen. Für Planungen sind sie im Büro am Schreibtisch tätig.
Um Bohrtechnikerin zu werden, brauchen Anwärter eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, Berufserfahrung und mindestens einen Hauptschulabschluss, in manchen Bundesländern auch einen Realschulabschluss, um an der Fachschule für die Weiterbildung aufgenommen zu werden. In der Weiterbildung erwerben die zukünftigen Bohrtechnikerinnen Kenntnisse über bohrtechnische Maschinen und Anlagen. Sie lernen, diese zu analysieren und passend einzusetzen. Ihnen wird vermittelt, wie Bohrlöcher herzustellen und auszubauen sind. Zudem lernen sie, Strömungen im Bohrprozess zu bewerten und zu beeinflussen.
Durch ein Studium im Fach Geotechnologie, Rohstoffingenieurwesen oder Bauingenieurwesen erhöhen sich die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Bohrtechniker müssen sorgfältig arbeiten, wenn sie die Bohrlöcher kontrollieren. Tun sie dies nicht, besteht die Gefahr, dass ein Ausbruch eintritt. Auch bei den Berechnungen der Bohrungen müssen sie genau arbeiten. Sie leiten ihr Team an und sollten daher führungsfähig sein und ihr Team motivieren können. Im Job müssen sie mit Zeitdruck umgehen können und dementsprechend psychisch belastbar sein. Bohrtechniker tragen eine große Verantwortung, da sie die Baustelle überwachen und darauf achten, Unfälle zu verhindern.