Wenn gestohlene Kunst oder Antiquitäten aufgespürt werden sollen, eheliche Untreue vermutet wird oder ein Verdacht auf Patentverletzung besteht, beauftragen Unternehmen und Privatpersonen oft Detektive oder Detektivinnen. Die privaten Ermittler und Ermittlerinnen sichern für ihre Auftraggeber Beweise und Informationen.
Die genauen Aufgaben eines Detektivs können je nach seinem Einsatzgebiet variieren. Angefangen bei Fällen des Sorge- und Unterhaltsrechts über Zivil- und Strafprozesse oder Versicherungsbetrug bis hin zu Computerkriminalität gibt es unzählig viele Möglichkeiten für Tätigkeitsbereiche von Detektiven. Bevor ein Detektiv mit seiner Arbeit beginnt, muss der Auftraggeber allerdings nachweisen, dass er ein berechtigtes Interesse an den Informationen hat. Je nach vorliegendem Fall greift ein Detektiv auf verschiedene Ermittlungsverfahren zurück. Er recherchiert im Internet, führt telefonische oder persönliche Befragungen durch, observiert Personen und wertet Spuren vor Ort aus. Als verdeckter Ermittler gibt er sich beispielsweise als möglicher Geschäftskontakt aus, um an Informationen zu gelangen. Er holt Auskünfte bei Archiven und anderen Detekteien ein und wertet Bild- sowie Schriftmaterial aus. Jegliche Ermittlungsschritte dokumentiert er detailliert, da diese Tätigkeitsberichte vor Gericht als Beweismittel dienen können.
Kaufhausdetektive im Einzelhandel haben die Aufgabe, Warenverluste und -schäden möglichst zu verhindern. Hierfür überwachen sie die Verkaufsräume. Verdächtige Personen stellen sie zur Rede.
Die Tätigkeit von Detektiven ist gesetzlich durch das Bürgerliche Gesetzbuch, das Strafgesetzbuch und die Strafprozessordnung geregelt. Dementsprechend ist es ihnen erlaubt, Gefahren abzuwenden oder Personen, die fluchtgefährdet sind, vorläufig festzunehmen.
Detektive finden vor allem in Detekteien und Ermittlungsbüros entweder angestellt oder selbstständig Beschäftigung. Darüber hinaus bieten folgende Betriebe Beschäftigungsmöglichkeiten:
Der Beruf einer Detektivin ist nicht reglementiert, daher gibt es auch keinen offiziellen Ausbildungsweg. Verschiedene Lehrgangsträger bieten jedoch Aus- und Weiterbildungen an. Die Zugangsvoraussetzungen, Dauer und Inhalte der Ausbildung variieren je Bildungsanbieter. So gibt es beispielsweise Lehrgänge speziell für Privatdetektive oder Kaufhausdetektive. Viele ehemalige Polizisten, die sich beruflich umorientieren wollen, werden Detektiv und treten solch eine Weiterbildung an.
Durch ein Studium können sich für Detektivinnen weitere Karrierechancen ergeben. Der Studiengang Sicherheitsmanagement bildet beispielsweise eine gute Grundlage, beruflich weiter voranzukommen.
Je nach Einsatzbereich kann es sein, dass weitere Nachweise erbracht werden müssen. Im Bewachungsgewerbe muss beispielsweise nachgewiesen werden, dass gemäß der Gewerbeordnung eine Sachkundeprüfung absolviert wurde. Alternativ kann ein Teilnahmenachweis an einer Unterrichtung über die rechtlichen Vorschriften im Bewachungsgewerbe verlangt werden. Um im Wach- und Sicherheitsgewerbe tätig werden zu können, muss eine Detektivin mindestens 18 Jahre alt sein. Trägt sie eine Waffe bei sich, ist eine entsprechende Erlaubnis erforderlich.
Detektivinnen sind kommunikativ und kontaktfreudig, um Befragungen durchzuführen. Ermittlungen können unter Umständen eine Menge Zeit und Geduld erfordern, daher sollten sie sich durch Ausdauer und ausgeprägte Konzentrationsfähigkeiten auszeichnen. Ebenso wichtig sind ein Auge fürs Detail, Diskretion und Verschwiegenheit sowie Flexibilität, um sich immer wieder auf neue Zielpersonen und Bedingungen einzustellen.