Engineering Consultant

Da sich Ingenieure bereits im Studium einige im Consulting unerlässliche Fähigkeiten aneignen, sind sie als Berater sehr beliebt. Zu ihren Qualitäten gehören ausgeprägte analytische Fähigkeiten, strukturiertes und lösungsorientiertes Arbeiten sowie ein umfassendes natur- und ingenieurswissenschaftliches Wissen. Da sich Unternehmensberater immer wieder mit neuen Fragestellungen und Themen beschäftigen, sind die Fähigkeiten der Ingenieure besonders attraktiv für die Consultingtätigkeit.

Ein Ingenieur im Consulting wirkt bei Projekten zur Erfüllung nichttechnischer Aufgaben mit. Das kann im Konkreten etwa die Managementberatung oder die Gestaltung von Prozessen bedeuten. Je nach Tätigkeitsbereich kann sich seine Beratungstätigkeit jedoch auch auf technische, wirtschaftliche und rechtliche Themen belaufen. Er wirkt folglich als Bindeglied zwischen den Kunden auf der einen Seite und dem Consulting-Team auf der anderen.

In der klassischen Unternehmensberatung für Ingenieurbetriebe können die Tätigkeiten des Ingenieurs in der gesamten Wertschätzungskette des Unternehmens angesiedelt sein: Berater werden in der Produktplanung, im Finanzmanagement, dem Personalmanagement, im Vertrieb und im Qualitätsmanagement gesucht. Je nachdem, in welcher dieser Abteilungen er hauptsächlich arbeitet, weichen die Tätigkeiten leicht voneinander ab.

In der Produktplanung unterstützt der Ingenieur die Fertigung, indem er den Produktionsprozess organisiert und möglichst effizient gestaltet. Die meiste Beratung im Ingenieurwesen findet im Finanzmanagement statt, wo der Engineering Consultant Finanzierungskonzepte und Wirtschaftsanalysen erstellt und betriebliche Abläufe dementsprechend gestaltet.  Arbeitet er hingegen im Personalmanagement, berät er die Personalabteilung beispielsweise bei der Suche nach neuen Mitarbeitern. Im Vertrieb hilft der Ingenieur mit seiner Expertise, die technischen und qualitativen Alleinstellungsmerkmale des Produkts im Vergleich zur Konkurrenz herauszustellen. Berät der Ingenieur im Bereich Qualitätsmanagement, liegt seine Zuständigkeit darin, die Produktqualität zu steigern und zu sichern, beispielsweise durch das Erstellen von Analysen und Konzepten. Darüber hinaus kann der Bereich Recht in die Beratertätigkeit eines Engineer Consultants fallen. Dafür muss sich der Engineering Consultant mit den gesetzlichen Normen und Auflagen in seinem Fachbereich sehr gut auskennen. Zu seinen Aufgaben gehört dann die Beratung in Personalrecht, Steuerrecht oder Vertriebsrecht.

Ein Ingenieur kann in beratender Funktion ebenfalls in einem Ingenieurbüro tätig werden. Seine Kunden sind dabei mehrere große oder mittelständische Ingenieurbetriebe. Typischerweise gehören zu der Beratungstätigkeit Dienstreisen zu den jeweiligen Kunden.

Arbeitet der Engineering Consultant als interner Berater bzw. im Inhouse Consulting, fungiert er als Kundenberater und unterstützt das Unternehmen ebenfalls bei technischen sowie wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Sein Arbeitsfeld beläuft sich hier auf das Produktmanagement und Projektmanagement, die Unternehmensplanung und -strategie sowie die Überprüfung von Innovations-, Informations- und Kommunikationsprozessen. Außerdem ist er als Ansprechpartner in der Kunden- und Technologieberatung tätig. Dabei berät er die Kunden beispielsweise bei der Auswahl, Inbetriebnahme und Wartung von Maschinen, Systemen und Anlagen.

Ein Engineering Consultant kann als Berater in einem Ingenieurbüro, im Inhouse Consulting eines industriellen Unternehmens oder bei einer klassischen Unternehmensberatung für Ingenieurbetriebe arbeiten. In Deutschland werden mittlerweile bei jedem mindestens mittelständischen Unternehmen aus dem Ingenieurswesen Consultants gesucht.

Typischerweise hat eine Ingenieurin ein Studium in dem jeweiligen Fachbereich sehr gut absolviert, in welchem sie als Beraterin tätig sein möchte. Sie sollte folglich einen Studiengang wie Elektrotechnik, Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinenbau oder einen vergleichbaren Studiengang abgeschlossen haben. Darüber hinaus sind teilweise erste Praxiserfahrung in Softwareentwicklung und Kenntnisse in bestimmten Programmen wie beispielsweise Tools im Konfigurationsmanagement oder im automatisierten Deployment gefragt.

Erste Berufs- und Projekterfahrungen in der Beratung sind zwar von Vorteil, in der Regel werden jedoch intern entsprechende Lehrgänge und Fortbildungen angeboten und darüber hinaus betriebswissenschaftliche Grundlagen wie Kostenrechnung und Bilanzanalyse vermittelt.

Die meisten Konzerne und große Unternehmen haben mittlerweile eigene Beratungsabteilungen, in denen sie Ingenieurabsolventinnen aus den entsprechenden Fachbereichen einstellen und diese zu Beraterinnen weiterbilden.

Über die fachlichen Voraussetzungen hinaus werden auch bestimmte zusätzliche Anforderungen an Engineering Consultants gestellt. Sie sollten beispielsweise ausgeprägte analytische Fähigkeiten, Gestaltungswillen und Umsetzungsstärke mitbringen. Darüber hinaus zeichnet sich eine Ingenieurin im Consulting dadurch aus, dass sie faktenorientiert und stark in der Analyse von Problemstellungen ist. Sie sollte strukturiert denken und ein starkes Durchhaltevermögen haben.

Da die Tätigkeiten einer Ingenieurin in der Beratung häufig am Dienstsitz der Kundinnen durchgeführt werden, sollte sie auch eine hohe Reisebereitschaft zeigen. Sie sollte außerdem sehr gut Deutsch und Englisch sprechen.

Zu den wichtigsten Aufgaben einer Engineering Consultant gehört weiterhin, dass sie immer auf dem neuesten Stand in gesetzlichen Angelegenheiten ist. Sie muss außerdem die aktuelle Wirtschaftslage des Marktes, in welchem sie tätig ist, sehr gut kennen.