Als Feel-Good-Manager bzw. Feel-Good-Managerin kümmert man sich um das Wohlergehen der Belegschaft eines Unternehmens. Dabei geht es sowohl um gesundheitliche als auch um soziale und emotionale Aspekte des Arbeitsumfeldes.
Das Berufsbild ist hierzulande noch wenig verbreitet und damit bisher auch kaum bekannt. Die Entwicklung des Arbeitsmarkts mit einer stetigen Zunahme des Dienstleistungssektors sowie immer mehr digitalisierten Jobs und Büro-Arbeitsplätzen lässt jedoch die Prognose zu, dass dieser Beruf sich in Zukunft weiter verbreiten wird.
Die Aufgaben eines Feel-Good-Managers können, abhängig vom Arbeitgeber, sehr vielseitig und abwechslungsreich sein. Dabei geht es um mehr, als "nur" darum, für gute Laune bei den Mitarbeitern zu sorgen. Ein Feel-Good-Manager dient als Schnittstelle und Bindeglied zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Dabei gilt es, die Bedürfnisse der Mitarbeiter aufzunehmen, sie zu strukturieren und anschließend an die Geschäftsführung heranzutragen. Werden Maßnahmen beschlossen, organisiert der Feel-Good-Manager zudem deren Umsetzung. Konkret kümmert sich ein FG-Manager z. B. um:
Eine große Bedeutung kommt dem sogenannten On-Boarding neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu. Damit diese sich von Beginn an wohl und willkommen fühlen, ist es wichtig, sich zu Beginn ihrer Unternehmenszugehörigkeit besonders um sie zu kümmern. Der Feel-Good-Manager bringt ihnen die Unternehmenskultur nahe, stellt Kolleginnen und Kollegen vor und beantwortet die Fragen der Neuen.
Auch das betriebliche Gesundheitsmanagement kann in den Händen der Feel-Good-Manager liegen. Dabei kümmern sie sich nicht nur um Sportmöglichkeiten und Massagen in den Geschäftsräumen, sondern achten auch darauf, dass Büromöbel richtig sowie gesundheitsförderlich eingestellt sind und die Körperhaltung vor Laptop oder Computerbildschirm stimmt. Mitunter fallen auch Betriebssportangebote und die Organisation von kollegialen Sportgruppen, die außerhalb der Arbeitszeit stattfinden, in diesen Bereich.
Ein weiterer Bestandteil ihrer Arbeit ist die Verbesserung und Pflege der Feedback-Kultur innerhalb eines Unternehmens. Dazu installieren sie beispielsweise einen Briefkasten für (anonyme) Kritik oder Verbesserungsvorschläge, aber auch für Lob, kümmern sich um regelmäßige ‚Sprechstunden‘ oder organisieren Feedback-Gespräche, die sie bei Bedarf auch begleiten können. Bei Sorgen und Nöten der Mitarbeiter sind Feel-Good-Manager mögliche Ansprechpartner. Sie versuchen dann gemeinsam mit der betreffenden Person eine Lösung zu finden und bei innerbetrieblichen Konflikten zu vermitteln.
Gerade in kleineren Unternehmen übernehmen Feel-Good-Manager auch einige organisatorische Tätigkeiten, die sonst eher in den Aufgabenbereich des Office- oder Büromanagements fallen. Dazu gehören z. B. die Beschaffung von Büromaterialien, die Annahme von eingehenden Anrufen oder der Empfang von Besuchern.
Grundsätzlich sind alle Wirtschaftsbereiche mögliche Arbeitsfelder für Feel-Good-Manager. Bisher findet sich diese Position jedoch hauptsächlich in Start-Ups, Werbeagenturen, Digitalagenturen sowie Software- und Technologieunternehmen. Dabei gilt: Je kleiner das Unternehmen, desto vielfältiger der Aufgabenbereich. Und je größer der Betrieb, desto spezialisierter die Tätigkeiten. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass in großen Konzernen bisher so gut wie keine Feel-Good-Manager zu finden sind. Dort ist für viele der Aufgabebereiche eine spezialisierte Person eingestellt.
Für die Tätigkeit als Feel-Good-Managerin gibt es bisher keinen klar geregelten Ausbildungsweg. Durch zahlreiche Überschneidungen zum Beruf der Personalentwicklerin und zu anderen Tätigkeiten aus dem HR-Sektor, haben viele Feel-Good-Managerinnen Ausbildungen im Personalbereich absolviert. Dies können sowohl klassische duale Ausbildungen wie z. B. die zur Personaldienstleistungskauffrau oder zur Kauffrau für Büromanagement sein, als auch kaufmännische Weiterbildungen zur Personalreferentin, Fachkauffrau für Personal oder Betriebswirtin für Personalwirtschaft. Auch ein fachnahes Studium z. B. im Bereich Personalmanagement oder Betriebswirtschaftslehre (BWL), ggf. mit dem Schwerpunkt Personal, ist eine gute Voraussetzung, um beruflich als Feel-Good-Managerin durchzustarten.
Aber auch andere Wege sind möglich: Gerade durch die bisher geringe Verbreitung des Berufsbildes und den nicht standardisierten Ausbildungsweg, haben auch Quereinsteigerinnen gute Chancen in diesem Bereich.
Neben fachlichen Qualifikationen kommt es bei einem Feel-Good-Manager vor allem auf Fähigkeiten wie Organisationstalent, Offenheit, Kommunikationsstärke und Empathie an.