Viele Unternehmen tätigen Kapitalinvestitionen, um sich am Markt optimal zu positionieren und Erfolgspotentiale auszunutzen. Da diese Investitionen meist mit sehr hohen Zahlungsströmen verbunden sind, ist das Investitionscontrolling ein Unternehmensbereich mit hoher Verantwortung. Investitionscontroller und Investitionscontrollerinnen planen, kontrollieren und steuern in diesem Sinne die Durchführung von Investitionen.
Ein Investitionscontroller prüft, ob eine zukünftige Investition vorteilhaft ist und wann der optimale Ersatzzeitpunkt für eine bestehende Investition erreicht ist. Er unterstützt das Management bei der zielorientierten Planung, Steuerung und Kontrolle der strategischen und operativen Investitionstätigkeit.
Im Rahmen der Planung neuer Investitionen beschafft der Investitionscontroller zunächst die notwendigen Informationen und bereitet sie auf. Sobald der Investitionsbedarf feststeht und Investitionsvorschläge vorliegen, prüft er diese Vorschläge auf Realisierbarkeit und Vereinbarkeit mit rechtlichen Vorschriften und der Unternehmenspolitik. Er stellt die notwendigen betriebswirtschaftlichen Instrumente zur Verfügung, um mithilfe von Wirtschaftlichkeitsrechnungen und Nutzwertanalysen die Entscheidung für die Auswahl von Investitionsvorhaben vorzubereiten und um strategische Chancen und Risiken der Investition zu analysieren.
Für bestehende Investitionen führt ein Investitionscontroller einen Soll-Ist-Vergleich und Abweichungsanalysen durch und erstellt gegebenenfalls aufgrund neu verfügbarer Daten Investitionsnachrechnungen. Er überwacht zeitliche, technische und finanzielle Ziele und korrigiert bei Bedarf.
In einem Investitionsprogrammplan hält der Investitionscontroller alle Investitionen fest und dokumentiert den Zeitpunkt der Tätigung, Liquiditätswirkungen, die Finanzierung, Zielbeiträge sowie die Kontrolle der Zielwirkungen und Verwertung der Abweichungsanalysen für Anpassungs- und Folgeentscheidungen.
Investitionscontrollerinnen finden in Unternehmen nahezu aller Branchen Beschäftigung, sofern sie dem Thema Geldanlage eine entsprechende Bedeutung beimessen. Auch Dienstleister, die das Investitionsmanagement für Unternehmen übernehmen, kommen als mögliche Arbeitgeber in Frage.
Die berufliche Laufbahn und Ausbildung eines Investitionscontrollers sind nicht einheitlich geregelt. Arbeitgeber fordern meist ein abgeschlossenes Studium der Wirtschaftswissenschaften oder einen Abschluss in einem ähnlich qualifizierenden Studiengang. Besonders gern gesehen sind Investitionscontroller, die bereits im Studium einen Schwerpunkt in Finanz- und Rechnungswesen gewählt haben. Weiterhin steigert es die Chancen, wenn der angehende Investitionscontroller bereits fundierte Berufserfahrung im Bereich Controlling vorweisen kann.
Investitionscontrollerinnen sollten eine analytische Arbeitsweise an den Tag legen und zahlenaffin sein. Sie sind kommunikativ, um auch komplizierte Sachverhalte für die Geschäftsführung und Mitarbeiter aufzubereiten.