Ein Investmentbanker bzw. eine Investmentbankerin arbeitet häufig in einer Investmentbank und beschäftigt sich dort mit der Vermögensverwaltung der Kunden, dem Wertpapierhandel und der Unterstützung von Unternehmen bei Kapitalmaßnahmen. Der Beruf des Investmentbankers stellt dabei hohe Anforderungen an jene, die ihn ausüben – sowohl in Sachen Arbeitspensum (60-80 Arbeitsstunden pro Woche sind Standard) als auch in puncto Ausbildung und Know-how.
Investmentbanker arbeiten in vielen Bereichen der Finanzwirtschaft. Neben dem Wertpapierhandel (auch Trading genannt) kümmern sie sich auch ums Asset Management, wo sie große Anlage-Portfolios von Versicherungen, anderen Unternehmen oder Investmentfonds betreuen. Auch mit der Abwicklung von Unternehmenskäufen oder -fusionen (Mergers & Acquisitions genannt) sind Investmentbanker betraut. Darüber hinaus arbeiten sie im Verkauf (Sales), in der Analyse (Research) und in der Finanzberatung von Unternehmen (Corporate Finance). Im Financial Engineering beschäftigen sie sich mit der Entwicklung von innovativen Lösungen für finanzielle Problemstellungen von Unternehmen.
Nach abgeschlossenem Studium bieten neben den bereits genannten Investmentbanken, auch klassische Bankhäuser die Möglichkeit als Investmentbanker zu arbeiten. Aber auch andere Finanzdienstleister und Unternehmensberatungen sind potentielle Arbeitgeber.
Da das Image des Berufs des Investmentbankers unter der letzten Finanzkrise stark gelitten hat und dadurch viele Top-Absolventen sich anderen Branchen zugewandt haben, stehen die Chancen auf einen Job im Investmentwesen aktuell recht gut – hervorragende Qualifikation und hohe Belastbarkeit vorausgesetzt.
Der Standardweg ins Investmentbanking führt über ein wirtschaftswissenschaftliches Studium. Dabei ist es sinnvoll, bereits hier bankbezogene Schwerpunkte wie Finanzen, VWL oder Wirtschaft zu setzen. Aber auch Absolventen anderer Studiengänge, wie z. B. Mathematik oder einer Ingenieurswissenschaft, können als Investmentbanker arbeiten. Ein Bachelor reicht dabei in der Regel nicht aus, die meisten Arbeitgeber erwarten einen Masterabschluss. Und auch auf die Abschlussnoten wird geachtet. Je besser sie sind, umso besser die Chancen auf einen Job als Investmentbanker. Und je größer und bekannter der Name der Investmentbank, umso wichtiger die Note. Big Player wie J.P. Morgan Chase, Goldman Sachs, die Deutsche Bank, Credit Suisse oder Barclays nehmen nur die Besten.
Aber auch Praxiswissen ist wichtig: Studenten sollten während des Studiums bereits in mindestens einem Praktikum und/oder als Werkstudent erste Erfahrungen gesammelt haben. Nebenbei erfährt man dabei zudem, ob der angestrebte Beruf als Investmentbanker überhaupt das Richtige für einen ist.
Inzwischen gibt es auch einen Ausbildungsberuf, der sich auf die Investmentbranche fokussiert. Wer die Ausbildung zum Investmentfondskaufmann bzw. zur Investmentfondsfrau bzw. die Weiterbildung zum Investment-Fachwirt gemacht hat, wird in aller Regel aber nicht als Investmentbanker arbeiten, sondern diese eher bei alltäglichen Aufgaben unterstützen.