Revierjäger bzw. Revierjägerinnen, im Alltag oft einfach Jäger bzw. Jägerin genannt, sind Berufsjäger und Berufsjägerinnen. Sie sind in ihrem Revier für die Erhaltung einer gesunden und artenreichen Tierwelt sowie für die Pflege und Sicherung ihrer Lebensgrundlage zuständig. Die Regulierung des Wildbestands durch die Jagd ist Teil dieser Aufgabe.
Revierjägerinnen tragen die Verantwortung dafür, ihr Jagdgebiet nach den jagdrechtlichen Vorschriften zu bewirtschaften. Dies bedeutet konkret, dass sie für die Erhaltung des Hoch- und Niederwildbestands, dessen Gesundheit und die Aufrechterhaltung seiner Artenvielfalt sorgen. Ihr Fokus liegt auf den Lebewesen in ihrem Jagdgebiet. Anders als bei Försterinnen, die zwar ebenfalls das Wohl der Waldtiere im Auge haben, jedoch für die Waldbewirtschaftung in Gänze verantwortlich sind und alle sozialen und ökologischen Faktoren berücksichtigen, wenn es um die Pflanzen, Tiere und Menschen geht, die im Wald leben bzw. den Wald nutzen. Im besten Falle arbeiten Jägerinnen und Försterinnen Hand in Hand.
Jägerinnen schützen Tiere vor gefährdenden Eingriffen durch den Menschen und stellen im Winter Futterstellen bereit. Nicht nur das Anlegen von Deckungs- und Äsungsflächen für das Wild sind Teil ihres Berufsalltags, auch die Regulierung seines Bestands. Dazu bejagen sie wenn nötig ihr Revier oder führen Jagdpächter (und ggf. ihre Gäste) bei der Jagd. Sie zerlegen, verarbeiten und vermarkten das erlegte Wild anschließend.
Die Errichtung und Pflege der für die Jagd benötigten Hochsitze und sonstigen Jagdeinrichtungen, gehört genauso zu ihren Aufgaben wie die Vorbereitung und Durchführung von natur- und wildpädagogischen Veranstaltungen und Führungen. Auch zielgruppenorientierte PR-Maßnahmen liegen in ihrer Verantwortung. Außerdem halten Jägerinnen Jagdhunde und richten diese ab, sie pflegen und warten ihre Jagdwaffen, arbeiten im Jagdmanagement mit und übernehmen Verwaltungsaufgaben. Ihre zentrale Aufgabe bleibt jedoch, die ihnen anvertrauten Biotope zu bewahren. Um dieser Naturschutzaufgabe nachzukommen, legen Jägerinnen Feuchtgebiete, Nistkästen und Ruhezonen an und pflegen diese. Dazu pflanzen und hegen sie Büsche, Bäume und andere Gewächse. Außerdem gehört die Pflege und Sicherung des Wildtierbestands zu ihrer Tätigkeit. Damit ist die Erkennung, Bekämpfung und Verhütung von Wildkrankheiten in ihrem Revier ebenso gemeint, wie die Beaufsichtigung, Abwendung und Regulierung von Wildschäden.
Revierjäger können nicht nur in Jagd- und Forstbetrieben bzw. Jagd- und Forstverwaltungen Arbeit finden. Auch Forst-, Jagd und Naturschutzverbände sowie öffentliche Verwaltungen beschäftigen Jäger. Damit können sowohl Privatpersonen, als auch Kommunen oder der Staat ihr Arbeitgeber sein.
In der Regel führt der Weg zum Berufsjäger über eine dreijährige duale Ausbildung in der Forstwirtschaft. Besitzt der angehende Jäger bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung, kann die Ausbildung zum Revierjäger auf zwei Jahre verkürzt werden. Um die Ausbildung antreten zu können, wird folgendes vorausgesetzt:
Nach erfolgreich beendeter Ausbildung und mit entsprechender Berufspraxis, kann eine Meisterweiterbildung zum Revierjagdmeister (RJM) angestrebt werden. Ein Studium der Landschaftsökologie/Naturschutz, Forstwirtschaft, Forstwissenschaft oder der Biologie kann – unter der Bedingung, dass die jeweiligen Zulassungsvoraussetzungen erfüllt werden – eine weitere Weiterbildungsoption für einen ausgebildeten Revierjäger sein.