Jugend- und Heimerzieher bzw. Jugend- und Heimerzieherinnen sind für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen in familienergänzenden oder familienersetzenden Einrichtungen wie Wohnheime, Internate, Kinderheime oder Familien- und Jugendberatungsstellen zuständig.
Eine weitere geläufige Berufsbezeichnung ist Innewohnender Erzieher bzw. Innewohnende Erzieherin.
Ein Jugend- und Heimerzieher übernimmt so weit wie möglich die die Rolle des/der Erziehungsberechtigten für Kinder und Jugendliche, die in familienergänzenden oder familienersetzenden Einrichtungen wohnen, und unterstützt diese in ihrer persönlichen und schulischen Entwicklung. Er ist für Kinder, die in Internaten oder Heimen leben, eine wichtige Bezugsperson. Ein Jugend- und Heimerzieher übernimmt je nach Alter und Selbstständigkeit der Kinder verschiedene Aufgaben, die von der Körperpflege über die Förderung der körperlichen Entwicklung bis zur Zubereitung der Mahlzeiten reichen. Zudem plant er Ausflüge und Feiern, beschafft Materialien für Spiele und Sport und betreut die Kinder und Jugendlichen bei der Ausübung ihrer Hobbys.
Ein Jugend- und Heimerzieher leistet Erziehungsarbeit, die er auf pädagogischen Analysen und Plänen basiert. Dazu beobachtet er das Verhalten der betreuten Kinder und Jugendlichen, erfasst deren Entwicklungsstand und leitet entsprechende Erziehungsmaßnahmen ab.
Weitere Aufgaben eines Jugend- und Heimerziehers sind:
Jugend- und Heimerzieher arbeiten vor allem in Kinder-, Jugend- und Erziehungsheimen sowie in Jugend- und Familienberatungsstellen, Tagesstätten oder in Internaten. Auch in Sonder- und Gesamtschulen finden sie eine Beschäftigung.
Für die Ausübung dieser Tätigkeit wird eine staatlich anerkannte Berufsausbildung zur Erzieherin mit dem Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung bzw. eine Weiterbildung als Erzieherin für Jugend- und Heimerziehung vorausgesetzt. Zudem benötigen Jugend- und Heimerzieherinnen häufig ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis. In der Ausbildung erwerben angehende Jugend- und Heimerzieherinnen pädagogische, didaktische und psychologische Fähigkeiten. Darüber hinaus stehen Fächer wie Umwelt- und Gesundheitserziehung, Medienpädagogik und musisch-kreative Gestaltung auf dem Stundenplan. Die Ausbildung dauert zwischen drei und vier Jahren und beinhaltet mehrere Praktika.
Jugend- und Heimerzieherinnen sollten ihr fachliches Wissen und ihre pädagogischen Fähigkeiten durch Weiterbildungen auf dem Laufenden halten. Die Themenvielfalt der Anpassungsweiterbildungen ist groß:
Wer sich fortbilden und beruflich vorankommen möchte, kann eine Weiterbildung zur Fachwirtin im Erziehungswesen oder zur Motopädin, Sonderpädagogin oder Heilpädagogin absolvieren. Auch ein Studium der Erziehungs- und Bildungswissenschaft, der pädagogischen Psychologie oder der sozialen Arbeit kann einer Jugend- und Heimerzieherin neue Karrierechancen eröffnen und den Zugang zu Führungspositionen ermöglichen.
Für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sind Einfühlungsvermögen, Verständnis und pädagogisches Geschick elementar. Eine Jugend- und Heimerzieherin sollte zudem durchsetzungsfähig und stressresistent sein. Für die Arbeit mit Eltern, Beratungsstellen und Jugendämtern sind zudem kommunikative Kompetenzen wichtig. Vor allem sollte eine Jugend- und Heimerzieherin aber Spaß am Umgang mit Menschen haben und ein Interesse für Kunst, Musik und Tanz mitbringen.