Damit bei der Arbeit mit Nuklearenergie und radioaktiven Substanzen keine Gefahr für Arbeiter und Arbeiterinnen, Zivilisten und Zivilistinnen oder die Umwelt entstehen, überwachen Strahlenschutzwerker und Strahlenschutzwerkerinnen die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und Anweisungen.
Strahlenschutzwerker teilen sich sehr viele Aufgabenbereiche mit Strahlenschutzfachkräften. Weitere ähnliche Berufe sind Strahlenschutzingenieurin und Strahlenschutzbeauftragte.
Der Arbeitsalltag von Strahlenschutzwerkerinnen dreht sich rund um die Kontrolle von radioaktiver Strahlung. Sie entwickeln Strahlenschutzmaßnahmen und überwachen deren Durchführung in kerntechnischen Anlagen. So begleiten sie unter anderem den Rückbau oder die Stilllegung von Kernkraftwerken. Sie sind ebenfalls dafür verantwortlich, Proben zu nehmen und Messungen zu Kontamination und Dosisleistung durchzuführen. Anschließend dokumentieren sie die Ergebnisse, werten diese aus und führen Berechnungen durch, um die Intensität der Strahlung zu bestimmen. Auf dieser Basis entscheiden sie, ob entsprechende Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Strahlung einzudämmen. Weiter erstellen Strahlenschutzwerkerinnen Konzepte zur Entsorgung von radioaktiven Abfällen und bieten Beratungen im Abfallmanagement an. So begleiten und überwachen sie beispielsweise Transporte von radioaktivem Abfall. Strahlenschutzwerkerinnen orientieren sich in ihrer Arbeit immer an der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV).
Viele Arbeitsmöglichkeiten für Strahlschutzwerker bieten sich bei Unternehmen der Energieversorgung oder bei Unternehmen mit kerntechnischen Anlagen. Dazu gehören etwa Kernkraftwerke oder kerntechnische Forschungseinrichtungen. Außerdem können sie bei Unternehmen arbeiten, die sich auf nukleartechnischen Anlagenbau spezialisiert haben sowie bei speziellen Entsorgungsbetrieben. Strahlenschutzwerker tragen während der Arbeit oft Schutzanzüge, um sich vor der Strahlung in den Kraftwerken zu schützen. Außerdem arbeiten sie regelmäßig in Schichtarbeit und müssen sich möglicherweise auch auf Bereitschaftsdienst einstellen.
Der übliche Bildungsweg, um Strahlenschutzwerkerin zu werden läuft über eine technische Berufsausbildung und eine anschließende Weiterbildung zur Strahlenschutzwerkerin VGB.
Die Voraussetzungen für die Weiterbildung sind in der Regel eine abgeschlossene technische Berufsausbildung oder mindestens sechs Monate Berufserfahrung als Strahlenschutzhelferin. Die Weiterbildung setzt sich aus einem theoretischen und einem praktischen Teil zusammen und dauert insgesamt mindestens acht Wochen.
Für den Quereinstieg in den Beruf der Strahlenschutzwerkerin kann bereits eine technische Berufsausbildung mit anschließender mehrjähriger Berufserfahrung ausreichen.
Was aber von fast allen Arbeitgebern gefordert wird ist eine Zuverlässigkeitsprüfung nach §12 AtG. Ebenso verlangen viele Arbeitgeber eine Atemschutztauglichkeit nach der G26-Untersuchung und eine erfolgreich abgeschlossene Atemschutzgrundausbildung.
Ein großer Teil der Arbeit von Strahlenschutzwerkern ist es, Messungen durchzuführen und diese auszuwerten, daher sollten sie auf jeden Fall eine analytische Denkweise mitbringen. Ebenso wichtig sind entsprechende mathematische und physikalische Kenntnisse und technische Fähigkeiten. Außerdem müssen sie verantwortungsbewusst und sorgfältig arbeiten.