Noch vor 100 Jahren galt der ökonomische Handel als lokal begrenzt und wenige Güter transportierten die Menschen über weite Entfernungen. Die sinkenden Transport- und Kommunikationskosten sowie die Entwicklung von standardisierten Containern führten zur Zunahme des internationalen Warenverkehrs. Logistik, Transport und Verkehrswesen zählen zu den wichtigsten Wirtschaftssektoren in Deutschland. Ursächlich hierfür ist, dass ohne die Logistik der weltweite Handel nicht mehr funktioniert.
Die wachsende Bedeutung und der entscheidende Wettbewerbsvorteil durch eine reibungslos funktionierende Logistik fordern und benötigen qualifizierte Mitarbeiter. Die Branche leidet seit Längerem unter Fachkräftemangel. Dies ist auf die schlechten Arbeitsbedingungen und Löhne im Vergleich zu anderen Dienstleistungsbranchen zurückzuführen.
Kaum eine andere Branche bietet solch ein breites Spektrum an Berufen, Aufgaben, Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten. Die Arbeit am Schreibtisch ist eine Möglichkeit. Doch auch Berufe für Menschen, die sich gern bewegen oder mit den Händen arbeiten, finden das Passende in der Logistik. Innerhalb der Logistikbranche gibt es eine Vielzahl an zu ergreifenden Ausbildungsberufen. Zu den kaufmännischen Berufen zählen:
Viele Personen sind an den logistischen Prozessen beteiligt, um den reibungslosen Transport der Waren von A nach B zu garantieren. Es bedarf Fachkräfte im Warenumschlag und Lagerwirtschaft, ein zentrales Bindeglied in der Transportkette. Egal ob am Flug- oder Seehafen, beim Hersteller, Vertreiber oder Händler. Für den ständigen Nachschub und nie leere Regale sorgen Lageristen. Fahrer bewegen die physische Ware an den Ort deren Bestimmung, während andere wichtige Dokumente zwischen dem Zoll und den Dienstleistern austauschen. Zu den Ausbildungsberufen im Bereich Fachkraft gehören:
Das Unternehmen entlohnt in Abhängigkeit von dem gewählten Beruf, die dreijährige Ausbildung. Eine Ausbildung zum Kaufmann/frau für Spedition- und Logistik vergütet ein Unternehmen im ersten Lehrjahr mit circa 630 Euro. Im Zweiten sind es circa 700 Euro und im Dritten rund 750 Euro.
Nach der dreijährigen Berufsausbildung besteht die Möglichkeit, eine Weiterbildung bei der IHK zum Fachwirt oder Meister zu absolvieren. Die IHK bietet den Verkehrsfachwirt, Fachwirt für Hafenwirtschaft, Transport und Logistik oder für den Bahnbetrieb an. Ebenso ist die Weiterbildung zum Fachkaufmann/frau für Einkauf und Logistik oder Außenwirtschaft eine Möglichkeit. Für Kraftfahrer lohnt sich die Weiterbildung zum Industriemeister Kraftverkehr für spätere Aufgaben im Fuhrpark. Die Weiterbildung ist notwendig, um gegen die Konkurrenz zu bestehen.
Neben den klassischen Ausbildungsberufen und zusätzlichen Weiterbildungsangeboten bieten zunehmend Universitäten Studiengänge im Logistikbereich an. Die Übernahme von Führungsaufgaben ist mehr und mehr an ein Hochschulstudium gekoppelt. Zudem ist der Bedarf an hoch qualifiziertem Personal seit Jahren ungebrochen. Für die Lösung der komplexer werdenden Prozesse und der Herausforderungen benötigen Logistikunternehmen in Industrie und Handel gut ausgebildete Leute. Das Studium vermittelt Logistikfachwissen, betriebswirtschaftliche Kenntnisse, Management-Skills sowie aufgrund des weltweiten Handels, interkulturelles Wissen und Sensibilität. Vom Bachelor bis zum Master-Abschluss im Logistik- und Transportmanagement ist ein Voll- oder Teilzeitstudium realisierbar. Dieses verbessert das Einstiegsgehalt beziehungsweise den Aufstieg im Unternehmen in die nächste Gehaltsstufe.
Das Einstiegsgehalt für Hochschulabsolventen bewegt sich zwischen 31.000 bis 40.000 Euro im Jahr. Der Durchschnitt liegt bei 36.000 Euro jährlich. Absolventen von Universitäten verdienen rund 1.000 Euro mehr als Fachhochschulabsolventen. Aufgrund der Vielseitigkeit der Logistik sind pauschale Aussagen nicht realistisch. Der Bereich innerhalb der Logistikbranche, die Aufgaben sowie die Verantwortung bestimmen das Gehalt.
Ein Disponent in einem Lkw-Unternehmen verdient zu Beginn circa 32.000 Euro im Jahr, während ein Produktionsplaner mit 37.000 Euro im Jahr startet. Generell ist festzuhalten, dass mit steigender Berufserfahrung Top-Manager in der Disposition zwischen 42.000 bis 63.000 Euro verdienen. Als Lkw-Fahrer liegt das Durchschnittsgehalt bei 24.750 Euro und als Kommissionierer bei 21.000 Euro. Generell ist zu sagen, dass die Größe des Unternehmens ausschlaggebend beim Gehalt ist. Ein Speditionsunternehmen mit über eintausend Mitarbeitern zahlt ein höheres Gehalt und mehr Zuschläge, als kleine Betriebe. Obwohl die Logistikdienstleister in Deutschland überwiegend mittelständische und kleine Unternehmen sind. Spezialisierte Logistikunternehmen, wie Sondertransporte, zahlen wiederum hohe Gehälter. Ein Studium und mehrjährige Berufserfahrung sind zwingende Voraussetzungen.
Die Gehälter unterscheiden sich zwischen Mann und Frau, sofern kein Tarifvertrag besteht. Kaufmänner für Spedition- und Logistik verdienen durchschnittlich 22.200 Euro, während eine Kauffrau mit 20.300 Euro nach Hause geht. Mit ein paar Jahren Berufserfahrungen sind bis zu 30.000 Euro als Speditionskaufmann realisierbar.
Die Industrie und der Handel zahlen bessere Gehälter für profilierte Logistikdienstleister. Als Logistikleiter liegt das Durchschnittsgehalt in der Industrie in Abhängigkeit von der Größe des Unternehmens jährlich bei 87.000 Euro und im Handel bei 80.000 Euro. Dahingegen zahlen Logistikunternehmen rund 71.000 Euro.