Heutzutage sind viele Produktionsprozesse automatisiert und werden von Maschinen ausgeführt. Die Maschinen wiederum müssen bedient und gewartet werden. In der Textilindustrie sind dafür Textilmaschinenführer bzw. Textilmaschinenführerinnen zuständig.
Der Textilmaschinenführer bzw. die Textilmaschinenführerin ist eine Spezialisierungsrichtung des Maschinen- und Anlagenführers. Sie arbeiten beispielsweise mit Textiltechnikerinnen, Industriemeistern für Textil und zur Qualitätskontrolle auch mit Qualitätsmanagerinnen zusammen.
Textilmaschinenführer arbeiten in der Textilindustrie an Maschinen und Anlagen zur Herstellung von Geweben, Garnen oder Stoffen. Sie bereiten den Produktionsprozess vor, indem sie die Aufträge kontrollieren und die benötigten Materialien bereitstellen.
Im Anschluss sind Textilmaschinenführer dafür verantwortlich, die Maschinen einzurichten, in Betrieb zu nehmen und den Produktionsprozess zu überwachen. Die fertig produzierte Ware der Spinn-, Web- oder Garnmaschinen wird von Textilmaschinenführern in der Qualität kontrolliert und anschließend verpackt. Kommt es zu Abweichungen oder Störungen, greifen sie in den Produktionsprozess ein und korrigieren diese.
Weiterhin ist es die regelmäßige Wartung der Maschinen und Anlagen, die Aufgabe von Textilmaschinenführern. Sie füllen Öl und Schmierstoffe nach und tauschen Verschleißteile wie Dichtungen und Schläuche aus.
Textilmaschinenführerinnen arbeiten primär in Produktionshallen in Betrieben der Textilherstellung. Dazu gehören Webereien, Wirkereien, Spinnereien und Stickereien sowie andere Bekleidungshersteller.
Die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer für Textiltechnik dauert in der Regel zwei Jahre und findet in einem dualen System statt. Das bedeutet, dass der praktische Teil in einem Ausbildungsbetrieb erlernt wird, während das theoretische Wissen in der Berufsschule vermittelt wird. Für die Ausbildung wird kein Schulabschluss vorausgesetzt, jedoch haben die meisten Ausbildungsanfänger in der Praxis entweder einen Hauptschulabschluss oder den mittleren Bildungsabschluss.
Im Anschluss an die Ausbildung zum Textilmaschinenführer kann die Prüfung zum Produktionsmechaniker für Textil abgelegt werden. Um danach das Gehalt zu erhöhen oder noch verantwortungsvollere Aufgaben zu übernehmen, können Textilmaschinenführer die Prüfung als Industriemeister in der Fachrichtung Textilwirtschaft ablegen oder eine Weiterbildung als Techniker in der Richtung Textiltechnik absolvieren. Auch ein grundlegendes oder weiterführendes Studium kann an die Ausbildung angehängt werden. Als Schwerpunkt eignet sich in diesem Bereich beispielsweise Textil- bzw. Bekleidungstechnik.
Da Textilmaschinenführerinnen dauerhaft Produktionsmaschinen bedienen, müssen sie sehr sorgfältig arbeiten, um das Arbeitsrisiko zu minimieren und die Qualität der Erzeugnisse sicherzustellen. Um den Produktionsprozess überwachen, brauchen sie zudem eine hohe Beobachtungsgenauigkeit. Damit Textilführerinnen bei Störungen eingreifen und Wartungsarbeiten durchführen können, benötigen sie außerdem ein grundlegendes technisches Verständnis sowie eine schnelle Reaktionsgeschwindigkeit.