Wer als Volkswirt bzw. Volkswirtin tätig sein möchte, muss zuvor ein Studium absolvieren, in der Regel an einer Universität, seltener auch an einer Fachhochschule. Dabei ist das Fach Volkswirtschaft bzw. Volkswirtschaftslehre (VWL) eigenständig oder als Studienrichtung bzw. Schwerpunkt im Rahmen eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiengangs zu studieren.
Im Rahmen der Bologna-Reform wurden volkswirtschaftliche Studiengänge fast vollständig auf ein gestuftes Bachelor-/Master-System umgestellt. Dies ersetzt den bisherigen akadmischen Grad des Diplom-Volkswirts bzw. der Diplom-Volkswirtin.
Als Volkswirt ist man dafür zuständig, Voraussetzungen und Grundlagen für staatliche, unternehmens- und verbandsbezogene sowie kundenorientierte wirtschaftliche Lösungen vorzubereiten. Das heißt, dass Volkswirtschaftler gesamtwirtschaftliche Entwicklungen ermitteln und analysieren und diese dann zusammenfassend als Entscheidungsgrundlage für Unternehmen und Verbände erstellen. Weiter stellen sie Kontroll- und Steuerinformationen bereit, die für innerbetriebliche Abläufe wichtig sind.
Auch im Personalwesen können Volkswirte tätig und dort für die Planung des Personalbestands, die Betreuung von Mitarbeitern, die Organisation der Aus- und Weiterbildung und für das Führen von Personalstatistiken zuständig sein. Einige Volkswirte planen außerdem Marketingmaßnahmen, kontrollieren die Absätze und die Nachfrage und erarbeiten Programme und Strategien der Öffentlichkeitsarbeit. Weiterhin stellen sie ggf. Kontakte zu den Medien und der Presse her und pflegen diese auch. Zudem nehmen Volkswirte Mittler-, Beratungs- und Informationsaufgaben wahr, so dass sie ggf. auch als Gutachter tätig sein können.
Hat man ein solches Studium absolviert, können Volkswirte in Unternehmen aller Wirtschaftszweige arbeiten. Das heißt, dass sie sowohl in Handels-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen tätig sein können. Besonders häufig sind sie in Banken, Versicherungen oder auch Unternehmensberatungen anzutreffen. Auch die öffentliche Verwaltung, Verbände und Kammern stellen potenzielle Arbeitgeber dar. Weiter können Volkswirte mit Promotion, Master-, Diplom- oder Magisterabschluss auch in der Wissenschaft und Forschung an Hochschulen sowie in der Entwicklungszusammenarbeit tätig sein.
Im Bereich der Volkswirtschaft existieren verschiedenste Studiengänge: die informationsorientierte Volkswirtschaftslehre, die internationale Volkswirtschaftslehre, die Volkswirtschaft, Economics, European Economic Studies und die Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeschichte. Möchte man die Volkswirtschaft als Schwerpunkt wählen, kann man Governance and Public Policy oder die Staatswissenschaften als Hauptstudium wählen. Nach drei Jahren erreicht man in der Regel den Bachelorabschluss, nach meist zwei weiteren Jahren den Masterabschluss. Wer einen guten Master gemacht hat und auch die weiteren Anforderungen der Promotionsordnung erfüllt, kann zudem mit der Anfertigung einer wirtschaftswissenschaftlichen Doktorarbeit (Dissertation) promovieren.