(Diplom-)Ökonomen bzw. Ökonominnen beschäftigen sich in ihrem Arbeitsalltag mit betriebswirtschaftlichen Fragestellungen. Um ökonomische und gesamtwirtschaftliche Problemstellungen zu lösen, erstellen sie Analysen und Konzepte und bedienen sich dabei bei Bedarf klassischer Wirtschaftstheorien und -methoden. Diplom-Ökonomen und Diplom-Ökonominnen haben noch vor der Bologna-Reform ihren Abschluss erworben. Mittlerweile wurden alle wirtschaftlichen Studiengänge auf ein gestuftes Bachelor-/Master-System umgestellt.
Die englische Berufsbezeichnung ist Economist. Häufig wird auch in deutschen Unternehmen oder Forschungseinrichtungen die englische Berufsbezeichnung verwendet. Auch die Bezeichnung Wirtschaftswissenschaftler bzw. Wirtschaftswissenschaftlerin ist geläufig.
Die Tätigkeitsbereiche eines Ökonoms sind sehr breit gefächert. Ein Ökonom ist aufgrund seiner wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung ein Allrounder und kann daher in vielen Bereichen eingesetzt werden. Die einzelnen Aufgaben und Tätigkeiten können daher stark variieren. Grundlegend kann gesagt werden, dass sich ein Economist überwiegend mit Analysen und der Entwicklung und Verbesserung von wirtschaftswissenschaftlichen Modellen beschäftigt.
Ein möglicher Einsatzbereich ist die Betriebsorganisation und Betriebsplanung. Dort arbeitet ein Ökonom Organisationskonzepte aus und optimiert Arbeitsabläufe und Informationsflüsse, um die Effektivität des Unternehmens zu steigern. Zudem arbeitet er Konzepte zur Automatisierung von Abläufen aus, die auf Organisationsanalysen basieren. Ein weiteres Einsatzgebiet ist das Finanz- und Rechnungswesen. In diesem Bereich ist ein Economist unter anderem dafür verantwortlich, Steuerungs- und Kontrollinformationen zu erstellen. Zudem erledigt er Aufgaben des internen und externen Rechnungswesens und führt Revisionen durch.
Im Personalwesen ermittelt ein Ökonom den Personalbedarf mithilfe von wirtschaftlichen Analysemethoden und bewertet die vorhandenen Stellen. Darüber hinaus entwickelt er Maßnahmen zur betrieblichen Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter und überprüft deren Wirkung. Ein Ökonom kann darüber hinaus im Marketing und Vertrieb tätig sein. Dort betreibt er Marktforschung, entwickelt Prognosen und analysiert die Absatzmärkte. Auch die Planung und Evaluation von PR- und Kommunikationsmaßnahmen kann in seinen Aufgabenbereich fallen.
Weitere mögliche Tätigkeitsbereiche sind Einkauf und Beschaffung sowie Wissenschaft und Forschung.
Aufgrund des breit angelegten Wissens von Ökonomen stehen ihnen zahlreiche Tätigkeitsfelder und Branchen offen. Sie arbeiten häufig in der öffentlichen Verwaltung, bei Markt- und Meinungsforschungsinstituten oder bei wirtschaftswissenschaftlichen Forschungseinrichtungen. Darüber hinaus finden Ökonomen auch bei Banken und Versicherungen, Berufsorganisationen oder Unternehmensberatungen eine Beschäftigung.
Für die Arbeit in diesem Beruf wird in der Regel ein abgeschlossenes wirtschaftswissenschaftliches Studium vorausgesetzt. Mögliche Studiengänge sind:
Wer eine Führungsposition oder eine Karriere in der Forschung anstrebt, sollte zudem ein weiterführendes Studium und ggf. eine Promotion oder Habilitation anschließen. Darüber hinaus kann eine Ökonomin ihre Karriere durch ein fachspezifisches Masterstudium voranbringen. Studiengänge, die Inhalte des wirtschaftswissenschaftlichen Bachelorstudiums vertiefen, sind unter anderem:
Das gestufte Bachelor-/ Master-System ersetzt in Folge des Bologna-Prozesses den bisherigen Diplom-Abschluss. Dennoch gibt es noch viele Diplom-Ökonominnen mit einem alten Hochschulabschluss.
Mithilfe von Anpassungsweiterbildungen kann eine Ökonomin ihre im Studium oder Berufsleben erworbenen Fähigkeiten vertiefen bzw. erweitern. Relevante Themengebiete sind zum Beispiel:
Eine Ökonomin verfügt über ausgezeichnete Mathematikkenntnisse, Zahlenaffinität und analytische Fähigkeiten. Zudem erfordert ihr Tätigkeitsfeld eine eigenständige und strukturierte Arbeitsweise. Ein großes Interesse an wirtschaftlichen Themen sowie Kommunikationsstärke sind ebenfalls wichtige Voraussetzungen für den Beruf. Darüber hinaus sollte sie Fremdsprachenkenntnisse vorweisen können.