Ohne sie läuft auf dem Wasser nichts: Wasserbauer und Wasserbauerinnen sind dafür zuständig, Wasserstraßen und Wasserbauwerke instand zu halten. Sie stellen sicher, dass Wasserstraßen von Schiffen befahren werden können, und beugen Hochwasser vor.
Dieser Beruf löste den bis 1991 existierenden Ausbildungsberuf Wasserbauwerker bzw. Wasserbauwerkerin ab, mit dem er inhaltlich weitgehend identisch ist.
Damit Schiffe beim Durchqueren einer Wasserstraße nicht auflaufen oder Schaden nehmen, führen Wasserbauer regelmäßige Wartungen der Wasserstraßen durch. Bei diesen führen sie von einem Boot aus verschiedene Messungen durch, beispielsweise messen sie die Tiefe und die Menge des Wassers. Sie entfernen Treibgut und bringen gegebenenfalls Hinweisschilder an. Außerdem überprüfen sie den Zustand von Leuchttürmen, Bojen und anderen Schifffahrtszeichen. Auch die Kontrolle des Wasserzustands fällt in den Aufgabenbereich der Wasserbauer. Die gemessenen Daten dokumentieren sie anschließend.
Auch wenn eine neue Wasserstraße entstehen soll, wird diese zuvor von Wasserbauern überprüft und gegebenenfalls für die Durchquerung von Schiffen optimiert, bevor sie freigegeben wird.
Bei Bauprojekten am oder auf dem Wasser ist der Wasserbauer an der Planung beteiligt. Er sichert die Baustelle ab und sorgt dafür, dass die benötigten Materialien vor Ort sind. Anschließend überwacht er die Arbeitsabläufe.
Neben der Wartung der Wasserstraßen ist der Wasserbauer auch mit der Instandhaltung von Schleusen, Dämmen, Stauseen und anderen Wasserbauwerken beschäftigt, um Hochwasserkatastrophen vorzubeugen. Dort entfernt er beispielsweise Rost und beseitigt kleine Schäden oder veranlasst eine Reparatur, wenn es sich um einen größeren Schaden handelt. Auch Gebäude am Rand eines Gewässers werden von Wasserbauern regelmäßig gewartet und auf ihre Standfestigkeit geprüft.
Einen weiteren Aufgabenbereich des Wasserbauers stellen Ufer und Küstenabschnitte dar. Dort beseitigen sie unter anderem Schäden, pflastern Wege und bauen Ufertreppen. Häufig arbeiten sie hierfür mit Planierraupen, Baggern und anderen Maschinen. Auch die Begrünung der Ufer wird von Wasserbauern übernommen.
Darüber hinaus beachtet der Wasserbauer die für seine Arbeit relevanten Aspekte des Umweltschutzes. Da die Sicherheit in diesem Beruf eine wichtige Rolle spielt, trägt der Wasserbauer Schutzkleidung in Form von Warnweste, Helm, Handschuhen und Sicherheitsschuhen. Bei einigen Arbeitsschritten ist auch ein Gehörschutz erforderlich.
Wasserbauer finden vor allem in den Bereichen des Tiefbaus und des Wasserbaus eine Anstellung. Unter anderem sind sie in Unternehmen der Wasser- und Schiffsverwaltung und bei Wasserverbänden tätig.
Um als Wasserbauerin tätig sein zu können, ist eine gleichnamige Berufsausbildung erforderlich.
Wasserbauerinnen, die einen beruflichen Aufstieg anstreben, können nach der abgeschlossenen Ausbildung eine Prüfung zur Wasserbaumeisterin ablegen. Auch eine Weiterbildung zur Staatlich geprüften Technikerin der Fachrichtung Bautechnik mit den Schwerpunkten Tiefbau oder Baubetrieb kann neue Karrierechancen ermöglichen. Alternativ stellt auch ein Studium eine Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung dar. Naheliegend sind hierfür unter anderem die folgenden Studiengänge:
Mithilfe von Anpassungsweiterbildungen können Wasserbauerinnen ihre beruflichen Kenntnisse in einzelnen Bereichen vertiefen. Hierfür stehen unter anderem die folgenden Themenbereiche zur Wahl:
Wichtige Fähigkeiten für diesen Beruf sind unter anderem handwerkliches Geschick, Sorgfalt und Schwindelfreiheit. Außerdem sollte eine Wasserbauerin eine Bereitschaft für Arbeit im Freien, auf dem Wasser und unter einer starken Geräuschkulisse mitbringen. Auch mit unregelmäßigen Arbeitszeiten ist zu rechnen. Bei einer Sturmflut oder einer ähnlichen Gefahr kommen Wasserbauerinnen auch nachts und am Wochenende zum Einsatz.