Was aber können Absolventen verlangen und wie können sie sich darüber informieren, was marktüblich ist? Das ist recht schwierig, denn viele Faktoren bestimmen über das Gehalt. Bei Berufseinsteigern wird natürlich zunächst einmal der Ausbildung viel Wert beigemessen.
Gute Argumente können also sein:
- Hochschule: Die besuchte Hochschule kann beim Berufsstart entscheidende Vorteile bringen und wird zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen.
- Studienrichtung / Fächerkombination: Eine spezielle Studienrichtung ist nur dann von Bedeutung, wenn die Wahl spezieller Fächer mit der ausgeschriebenen Funktion direkt übereinstimmt. Besser bezahlte Studiengänge sind Ingenieur- und Naturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, bei gutem Abschluss auch Jura und Medizin. Schlechter bezahlte Studiengänge sind Sprach- und Sozialwissenschaften, Pädagogik, Architektur, Kunst und Kultur. Hier entscheiden vor allem Angebot und Nachfrage.
- Alter beziehungsweise Studiendauer: In der freien Wirtschaft bringt das Alter am Berufsanfang kaum ein Gehaltsplus, ganz im Gegenteil: Wer lange Studienzeiten nicht gut begründen kann, macht sich schnell als "Bummelstudent" verdächtig.
- Examensnoten: Noten haben zwar keinen direkten Einfluss auf die Höhe des Gehalts (Ausnahme: Juristen), verbessern jedoch die Bewerbungschancen enorm.
- Berufspraxis oder Praktika: Praktische Erfahrung vor beziehungsweise während des Studiums wird generell hoch bewertet und entsprechend honoriert. Aber Achtung: Lange Praktika nach Ende des Studiums wirken kontraproduktiv.
- Thema der Diplomarbeit: Eine wissenschaftliche Arbeit, die in direkter Beziehung zur Position steht, kann Gehaltsvorteile bringen.
- Auslandserfahrung: Ein Studiensemester oder ein Praktikum im Ausland wird zunehmend erwartet und erhöht die Einstellungschancen. Zu höheren Gehältern führt Auslandserfahrung aber nicht.
- Sprachkenntnisse + IT-Kenntnisse: Sie werden vielfach vorausgesetzt und bringen daher beim Gehalt kaum Pluspunkte – es sei denn, es handelt sich um Spezialkenntnisse.
- Promotion: Ein Doktortitel kann einen Gehaltsaufschlag von mehreren Tausend Euro im Jahr bringen.
- Aufbaustudium/MBA: Bei speziellen Berufszielen kann ein Aufbaustudium sinnvoll sein, auch ein MBA-Abschluss an einer renommierten Business School macht sich meist bezahlt.
- Ihre Persönlichkeit: hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen, bei vergleichbaren Studienabschlüssen bringen Teamgeist, Kommunikationsfähigkeit, Engagement und sicheres Auftreten oft die ausschlaggebenden Pluspunkte.