Fachleute auf dem Gebiet der Technik werden als Ingenieur bzw. Ingenieurin bezeichnet. Diese Berufsbezeichnung bzw. die Wortherkunft des Begriffs Ingenieur geht weit zurück. „Scharfsinn“ oder „sinnreiche Erfindung“ sind die Bedeutung des lateinischen Wortes ingenium. Das von diesem abstammende französische Wort ingénieur, das Fachmann auf technischem Gebiet mit theoretischer Ausbildung bedeutet, fand im 18. Jahrhundert mit selbiger Bedeutung als Lehnwort den Weg in die deutsche Sprache.
Die Berufsbezeichnung Ingenieur ist seit Anfang der 1970er durch die Ingenieursgesetze der Bundesländer geschützt. Wer sich heute Ingenieur nennen möchte, muss zunächst ein Studium der Ingenieurwissenschaften erfolgreich absolvieren. Dieses gliedert sich seit dem Bologna-Prozess in den Bachelor auf Engineering (B.Eng.) bzw. den Bachelor of Sciene (B.Sc.) und die darauf jeweils folgenden Aufbaustudiengänge Master of Engineering (M.Eng.) bzw. Master of Science (M.Sc.). Sie ersetzen den bisherigen akademischen Grad des Diplom-Ingenieurs (Dipl.-Ing.). Die Möglichkeit zur Promotion (zum „Dr.-Ing“, Doktor der Ingenieurwissenschaften) eröffnet der Mastergrad.
Ingenieure bzw. Ingenieurinnen arbeiten auf technischen Gebieten. Sie sind wissenschaftlich ausgebildete Fachleute, deren Aufgabe im Wesentlichen darin besteht, zukunftsträchtige Technologien zu entwickeln und effektive Lösungen für technische Probleme zu finden. Es kann sich bei diesen Problemlösungen um die Einführung neuer technischer Anwendungen handeln oder um die Gestaltung und Einführung von Produkten bzw. komplexen Systemen. Dabei muss der wirtschaftliche Aspekt des Kosten-Nutzen-Faktors stets berücksichtig werden. Von Ingenieuren wird nicht nur erwartet, dass sie mithilfe von innovativen Ideen schnell auf Veränderungen reagieren und damit Produkte technologisch anpassen bzw. optimieren können, sondern darüber hinaus neben dem technischen Fachwissen ein politisches, soziales und ökologisches Verantwortungsbewusstsein besitzen und nach diesem handeln.
Eine exakte Berufsbeschreibung des Ingenieurs zu formulieren, ist nahezu unmöglich, da das Berufsbild zahlreiche Aufgaben- und Fachbereiche in den unterschiedlichsten Tätigkeitsfeldern und Arbeitsgebieten umfasst. Die Liste der einzelnen Ingenieursberufe ist lang. Während die Bezeichnungen Vertriebsingenieur, Entwicklungsingenieur, Ingenieur der Produktionstechnik oder Konstruktionsingenieur durch das jeweilige Tätigkeitsfeld definiert werden, legt man sich bei vielen Ingenieursberufen schon mit dem Studiengang fest. Dazu zählen unter anderem:
Darüber hinaus sind in Deutschland besonders folgende Fachrichtungen des Ingenieursberufs beliebt: