Diese Frage ist in vielen Fällen ganz einfach zu beantworten. Das Gehalt entspricht dann dem Bruttogehalt, das in einem Arbeitsvertrag oder in einem Tarifvertrag vereinbart wird. Zu Abweichungen kommt es nur, wenn über dieses vereinbarte Bruttogehalt noch weitere Leistungen an den Arbeitnehmer gezahlt werden. Dies ist in vielen Betrieben der Fall und kann in den unterschiedlichsten Formen geschehen. So können zum Beispiel viele Mitarbeiter in eine vom Arbeitgeber finanzierte Gruppenunfallversicherung eintreten.
Führungskräfte und Außendienstmitarbeiter erhalten oft einen dienstlichen PKW für Geschäftsreisen und Kundenbesuche aller Art, den sie auch privat am Wochenende und im Urlaub sowie für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstelle nutzen dürfen. In beiden Fällen, Versicherung und private Nutzung des PKW, handelt es sich um geldwerte Vorteile, die der Lohnbesteuerung und der Belastung mit Sozialversicherungsbeiträgen zu unterwerfen sind. Der Arbeitnehmer erhält zwar keine Geldleistung, aber es entstehen ihm andere Vorteile durch sein Arbeitsverhältnis, die aus Gründe der Gerechtigkeit ebenso mit Lohnsteuer und Beiträgen zur Sozialversicherung zu belegen sind, wie das übrige Gehalt. Alle Bestandteile des Gehalts werden in der monatlichen Gehaltsabrechnung ausgewiesen, so dass der Arbeitnehmer genau nachvollziehen kann, wie sich das Nettogehalt, das an ihn überwiesen wird, aus dem Bruttogehalt errechnet. Darüber hinaus werden oftmals auch Sonderzahlungen in Form von Urlaubs- und Weihnachtsgeld gewährt.
Viele Angestellte bekommen nicht nur ein festes monatliches Gehalt, sondern darüber hinaus auch variable Gehaltsbestandteile, die monatlich oder auch nur einmal im Jahr ausgezahlt werden. Dabei handelt es sich um Boni, Prämien oder Tantiemen, die in Abhängigkeit von der Erreichung bestimmter Ziele gewährt werden. So erhalten zum Beispiel Vertriebsmitarbeiter oft eine Prämien, wenn es ihnen gelingt, ein bestimmtes Umsatzvolumen zu realisieren.
Angestellte, die Verantwortung für Produktionsprozesse tragen, bekommen Prämien, wenn sie bestimmte Qualitätsstandards einhalten, die zum Beispiel in Form von Reklamationsquoten definiert werden. Diese Art des Bruttogehalts motiviert Mitarbeiter, sich besonders anzustrengen und Höchstleistungen zu erbringen. Bei der Vereinbarung solcher variablen Gehaltsbestandteile kommt es entscheidend darauf an, dass die Zielerreichung an tatsächlich messbaren Größen festgemacht wird.
Diese Größen müssen vom Angestellten mit seiner Arbeit auch beeinflussbar sein. Ein solches variables Vergütungssystem aufzustellen, ist nicht ganz einfach. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, sich diesbezüglich Unterstützung von Personalexperten zu holen. Wenn hier Fehler gemacht werden, sind Streitigkeiten zwischen Arbeitgeber und Angestellten vorprogrammiert. Dies kann zu einer andauernden Unzufriedenheit der Mitarbeiter führen. Dann sind innere Kündigungen oder sogar ein Wechsel des Arbeitsplatzes nicht ausgeschlossen, die beide den Erfolg des Unternehmens sehr gefährden.